Tutorial: Miniaturentransport

Vorgeschichte

Im Jahr 2015 habe ich im Zuge des Sommerprojekts von der Tabletopwelt.de begonnen, eine Armee des Sternenreichs der Tau auszuheben. Irgendwann war das Projekt dann auch so weit fortgeschritten, dass das erste Spiel in greifbare Nähe rückte. Nun musste ich mir natürlich so langsam Gedanken um den Transport machen.

Für meine Dark Angels hatte ich bisher die Kaiser Tasche von KR-Multicase mit den Space-Marine-spezifischen Einlagen dazu. Diese sind natürlich eher ungeeignet für die Battlesuits und Fahrzeuge. Bei den Feldherr-Einlagen hätte ich zu viel schnitzen müssen und weitere völkerspezifische Einlagen waren mir einfach zu teuer. Außerdem hatte ich die Befürchtung, dass sich die Farbe durch das ständige rein- und rausnehmen der Miniatur an den Schaumstoff abnutzt oder Teile abbrechen.

Damals sah ich dann das A-Case und ich war gleich begeistert. Meine Armee hatte aber mittlerweile knapp 2500 Punkte und umfasste mehr als 100 Miniaturen, weshalb ich hiervon auch 2 Stück gebraucht hätte. Die Investition war mir dann doch zu hoch.

Als eingefleischter Hobbyist und Modellbauer müsste man das doch auch irgendwie selbst bauen können…

Materialsammlung

Was wird benötigt?
4x 5er Gewindestange
64x M5 Muttern (16 pro Ebene)
4x Stahlblech (je nach Anzahl der gewünschten Ebenen)

Als ich 2005 wieder mit dem Hobby eingestiegen bin, habe ich mir von einem Metallbauer ein paar Metallplatten als Boden für die Feldherr-Einlagen anfertigen lassen. Diese hatte ich auch noch im Keller gelagert. Glücklicherweise haben die auch genau die passenden Maße von 34,5 cm x 27,5 cm, so dass diese genau in die Kaiser-Tasche passen würden. Stahlblech in verschiedenen Größen findet ihr z.B. hier.

Dabei sollte man aber auch mindestens die 2 mm Variante wählen, damit sich dieses dann nicht unter dem Gewicht der Miniaturen verbiegt. Zur Sicherheit kann man vielleicht sogar gleich die 3 mm anschaffen, damit man auf der sicheren Seite ist.

Nun braucht man lediglich noch ein paar Gewindestangen und die passenden Muttern dazu. Diese findet man in jedem gut sortierten Baumarkt für einen schmalen Taler. Ich habe hier eine 5er Stange und natürlich M5 Muttern gewählt.

Zusammenbau

Durch die lange Lagerungszeit im Keller hatten die Metallplatten mittlerweile ein wenig Flugrost angesetzt.

Also habe ich diese erst einmal abgeschliffen und mit Matt-Lack versiegelt.

In die Platten wurden nun in die Ecken Löcher gebohrt, durch die die Gewindestäbe gerade so passend gesteckt werden konnten. Durch die Muttern konnte ich die Ebene nach Belieben einstellen.

Damit diese sich nicht lösen, wurden sie durch eine zweite Mutter gekontert.

Dies macht man für jede Ebene und das fertige Ergebnis sieht dann wie folgt aus.

Den passenden Halt auf dem Metall bekommen die Miniaturen durch das Anbringen von Neodymmagneten auf der Unterseite der Base. Früher hatte ich die Magnete mit normalem Sekundenkleber befestigt. Diese haben sich aber relativ schnell gelöst. Um diesem Problem vorzugreifen, verwende ich jetzt einen industriellen Pulverkleber. Dazu wird der Magnet mit dem Kleber fixiert, das Pulver darüber gestreut und dann wird der Flüssigkleber auf das Pulver geträufelt. Dieses saugt sich dann voll und härtet bombenfest aus.

Nun können die Miniaturen auf die Ebenen verteilt werden.

Mittlerweile hat die Transportlösung schon einige Einsätze hinter sich und ich bin absolut begeistert. Auch nach mehreren 1000 km Fahrstrecke ist es mir noch nicht einmal passiert, dass die Figuren verrutscht sind oder beschädigt wurden. Selbst filigrane Modelle mit ausladenden oder filigranen Bauteilen kann ich ohne Bedenken damit transportieren, da man sie einfach frei auf die Platte stellen kann. Durch die Muttern kann ich die Ebenen auch immer variieren und anpassen. Wenn man seine sauber bemalten Miniaturen dann irgendwo präsentieren möchte, kann man das Regal einfach aus der Tasche nehmen und auf den Tisch stellen. Während des Spiels ist eine Nutzung als Ablagefläche oder sogar als Hocker ebenfalls möglich.

Insgesamt hat mich das Regal lediglich ca. 10,- € gekostet, da ich die Tasche und Platten bereits besaß.

Diese Methode ist natürlich auch sehr gut geeignet, um eine Zwischenebene in einen Werkzeugkoffer oder ähnliche Kisten einzuziehen.

Ich hoffe, euch hat der kleine Bastelartikel gefallen und ihr konntet vielleicht ein wenig Inspiration finden.

Wie transportiert ihr denn so eure Miniaturen? Lasst es mich wissen und schickt mir eine Mail oder schreibt es in die Kommentare.

9 Comments on “Tutorial: Miniaturentransport”

  1. Ich nutze rote Metallboxen für das Stück 8,50 aus dem Bauhaus. Die sind von deren Eigenmarke, daher die Farbe. Die Box hat eine ausreichende Höhe, um auch Regiment Fahnen unterbringen zu können. Drei von den Boxen bekomme ich in eine große Kunststofftransporttasche aus dem Supermarkt. Diese, mit dem Flächen, rechteckigen Boden, keine klassischen Tüten. In der Tasche ist dann noch Platz für Regeln, etwas Gelände, Würfelbeutel, Trinkflasche etc.
    Schwachpunkt an den Boxen ist ihr hohes Eigengewicht.

      1. Danke. Ich werde einfach mal die Augen offen halten. Wenn man weiß nach was man suchen muss, fällt einem oft erst auf, wie häufig das einem schon über den Weg gelaufen ist.

        1. Der Pulverkleber ist vermutlich normales Cyanacrylat mit einem Füller (z.B. Calciumoxid). Der Füller verleiht dem Sekundenkleber die normalerweise fehlende Struktur und verringert damit die Spröde, die normalerweise größeren Mengen aushärtendem Cyanacrylat zu eigen ist.

    1. So.. endlich die Batterien in der Waage erneuert 🙂

      Mein Regal ist relativ schwer, da die Metallplatten sehr dick sind. Insgesamt komme ich mit Tasche auf 9 Kilo. Aber wenn man weniger dicke Platten nutzt, kann man das Gewicht mit Sicherheit noch drücken.

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