The Ninth Age: Episode 7 – Mein Fazit

Alle Angaben beruhen auf bestem Wissen und Gewissen. Alle Bilder sind, sofern nicht anders angegeben, mit freundlicher Unterstützung des The Ninth Age Projektes zur Verfügung gestellt worden.

Wir sind am Ende meiner Themenwoche zu The Ninth Age angekommen, welche ich gerne mit einem Fazit abschließen möchte. Wer den ein oder anderen Podcast mit mir gehört hat (insbesondere die Folge 103 zu den unterschiedlichen Systemkategorien), spätestens aber nach der Lektüre dieser Themenwoche, wird festgestellt haben, dass ich auf Rank & File und insbesondere auf Fantasy R&F stehe. Während andere überlegen, welches System sie als nächstes spielen sollen, überlege ich schon, welche Armee ich als nächstes ausheben soll. Der Plan ist es, dass irgendwann alle 16 Armeen, die es derzeit in The Ninth Age gibt, bei mir und meiner Frau in der Vitrine stehen und natürlich jede weitere, die irgendwann noch erscheint 😉

Natürlich gibt es hierbei sowohl positive als auch negative Seiten.

Negatives

Generell befindet sich das System durch die Beta der zweiten Edition gerade in einer, meines Erachtens nach, schwierigen Übergangsphase. Bei den meisten Spielsystemen bekommen wir eine neue Edition vorgesetzt und bis dahin ist die alte gültig. Im Falle von The Ninth Age drehen sich allerdings die meisten Themen im Forum um die letzte Änderung der Beta und auch Turniere werden zum Teil schon nach den sich ständigen ändernden Regeln der zweiten Edition gespielt. Es wirkt einfach manchmal so, als wäre die erste Edition bereits abgeschrieben, obwohl sie offiziell immer noch als das aktuell geltende Regelwerk beschrieben wird. Das macht es Einsteigern schwerer, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob und wie sie in das System einsteigen sollen.

Der noch weitestgehend fehlende Hintergrund lässt das System manchmal noch sehr unpersönlich erscheinen und auch wenn jetzt im Rahmen der zweiten Edition jedes Armeebuch nach und nach überarbeitet wird, ist dies ein Prozess, welcher noch einige Zeit benötigen wird.

Wer in anderen Bereichen schon mal mit Community-gestützten Projekten in Berührung gekommen ist, kennt es vielleicht, dass viele Köche den Brei verderben. Gut verderben ist vielleicht zu viel gesagt, aber wenn die Küche voll ist, steht man sich mehr im Weg als dass man vernünftig kochen könnte. Es gibt viele Meinungen, die alle gehört werden wollen, die einen lauter und die anderen leiser. Inwieweit diese tatsächlich alle vollumfänglich berücksichtigt werden oder werden können, kann ich dabei natürlich nicht beurteilen. Ich stelle nur fest, dass sich die Entwicklung der zweiten Edition hinzuziehen scheint. So war die Veröffentlichung des Regelwerks eigentlich schon für Frühling 2018 geplant.

Positives

Es ist toll, dass das System nicht einfach nur eine aufpolierte 8te Edition von Warhammer Fantasy bleiben möchte. Und auch wenn die zweite Edition noch nicht fertig gestellt ist, gibt es doch einige Entwicklungen, die ich sehr spannend und auch positiv sehe. So bergen die geänderten Profilwerte ein hohes Potential, einen gewissem Raum für Designentscheidungen zu schaffen, die The Ninth Age doch deutlich von ihrem geistigen Vorgänger abheben.

Gerade im Bezug auf den Hintergrund befinden wir uns am Anfang einer Reise, die riesiges Potential birgt. Es ist immer wieder toll, die Geschichtsschnipsel der neuesten 9th Scroll zu lesen, aus denen sich nach und nach ein Stück der Welt zusammensetzt. Durch die komplett neuen Hintergründe ergeben sich jede Menge Spielräume im Hinblick auf Miniaturen. Für den dunklen Gott, welcher der Todsünde Zorn entspricht, kann ich sicher gut die Modelle, welche früher für Khorne-Armeen verwendet wurden, nehmen. Was mache ich aber jetzt mit Geiz, Hochmut oder Neid? Entspricht Nurgle eher Trägheit oder Völlerei? Dass es dauern wird, bis für alle Völker der Hintergrund geschrieben ist, sollte klar sein und es bleibt letztendlich zu hoffen, dass es doch schneller vonstatten geht als erwartet. Oder eben selber tätig werden!

Und damit komme ich auch zum letzten Punkt. Wenn man möchte, kann man sich auf so viele Arten und Weisen einbringen in das Projekt. Man muss nicht direkt dem Team beitreten, um zum Beispiel die neuesten Vorschläge des Army Design Teams mitdiskutieren zu können. Jeder kann Artworks dem Projekt zur Verfügung stellen, Hersteller für die Herstellerliste einbringen, passende Miniaturen für Einheiteneinträge im Wiki vorschlagen, zur Bekanntheit des Systems beitragen und vieles mehr. Als ich für diese Themenwoche recherchiert habe, habe ich sowohl bei dem Team als auch in der Community offene Türen eingerannt. Das Projekt mag sich für den ein oder anderen in verschiedenen Aspekten zu langsam oder auch mal falsch entwickeln, aber letztendlich wird es eben durch die Leute voran getrieben, die es auch spielen und ich denke, das ist eine große Stärke dieses Projektes.

Fazit

Kurzum: Ich fühle mich wohl bei The Ninth Age und sehe für mich da auch erst mal kein Ende. Ich werde die zweite Edition weiter mit Spannung verfolgen und als Einstieg in diese eine Armee des Imperiums von Sonnstahl ausheben.

Ich bedanke mich bei allen Lesern, Kommentar-Schreibern, dem Team von The Ninth Age, den Leuten, deren Bilder ich verwenden durfte, unserem Lektorat und bei unserer Blogleitung, dass ich mich hier eine Woche lang austoben durfte.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich und ich hoffe, ihr hattet Spass beim Lesen.

12 Comments on “The Ninth Age: Episode 7 – Mein Fazit”

  1. Finde ich total toll (das meine ich ernst:), das du deine Freizeit für dieses Thema nutzt & mir/uns einen angenehm verdaulichen Blog kredenzt hast.
    Danke!

    Als Veteran, der mit WH Fantasy den Einstieg ins Hobby gefunden hat, sehe ich Licht am Ende des Tunnels, des durch jahrzentelangen Sammelns geschaffenen Irrgarten von in Form gepressten Plastik & gegossenem Metalls:)
    Ob & wie schnell die von dir geschaffene Motivation umgesetzt wir, werden die Würfel zeigen…;)

    Mach/t weiter so.

    …so und jetzt genug geschleimt & ran die Minis

  2. Dann auch mal mein Kommentar zu 9th Age. Erstmal Danke für die Serie. Je mehr Leute von dem Spiel mitbekommen, desto besser.

    Was mir besonders an dem System gefällt ist die Eindeutigkeit der Regeln. Man merkt, dass es von Leuten geschrieben ist, denen sehr daran gelegen ist keine Löcher zu hinterlassen – manche mögen sagen, vielleicht von Anwälten 🙂 Aber mit etwas lesen ist man meistens in der Lage eine Regeldiskussion eindeutig zu klären. Das kennt man von anderen Spielen ganz anders, wo man Monate auf irgendwelche FAQs warten muss.

    In dem Zuge möchte ich auch noch den „Short Question – Short Answer“-Thread im Forum erwähnen. Wenn man eine Regelfrage hat und dort stellt, bekommt man innerhalb kurzer Zeit eine qualifizierte Antwort – auch von Verantwortlichen – also nicht nur Hörensagen. Nur sollte man sich an die Etiquette dort halten und nur Fragen stellen und keine Diskussionen lostreten.

    1. Danke für das Feedback 🙂
      Ja die zügigen und verbindlichen (!) Regelklarstellungen finde ich auch total Klasse. Wie oft haben wir bei WHFB orakelt ob diese oder jene Regel tatsächlich so zu verstehen ist, wie sie geschrieben wurde. Und selbst wenn ein FAQ kam, musste man hoffen, dass die eigenen Fragen Oberhaupt dabei waren.

  3. Vielen Dank für die schöne Einführung. Seit dem Ende der guten Alten Welt, bin ich zwar zu verschiedenen Systemen gewechselt, aber es ist eben nicht das gleiche. Mantics Regeln sind mir, ähnlich wie Schach zu Starr, daher blieb es dann doch bei der 7ten Edition. Aber ich werde mir endlich mal die Zeit nehmen und 9th Age erkunden. Vielleicht wird ja eine neue Liebe draus.

  4. Sehr schöne Serie,
    das macht schon Lust und Fantasie ist sowieso mein Favorit. Aber es scheitert wohl an den Mitspielern, es ist schon schwer genug für populäre Systeme welche zu finden.
    Vielen Dank für den ausführlichen Einblick.

    1. Danke für das Feedback 🙂
      Ja an Mitspielern scheitert es bei mir leider auch häufiger an dem ein oder anderen System. Aber vielleicht ergibt sich ja irgendwann noch einmal etwas 🙂

  5. Sehr schöne Beiträge, vielen Dank für diese Themenwoche. R&F Spiele holen mich zwar nicht mehr ab, zu sperrig. Aber ich begrüße die Initiative dahinter : ein Spiel von der Community für die Community.

    Plant ihr ähnliche Themenwochen für andere Systeme?

    1. Danke für das Feedback 🙂
      Daniel hatte bereits eine Themenwoche zu Bolt Action, welche mich erst zu dieser hier inspiriert hat. Da ich gerade mobil unterwegs bin kann ich die leider nicht verlinkten, aber die sollte sich einfach über unsere Suche zu finden lassen sein.
      Ich denke den ein oder anderen wird es noch einmal packen eine Themenwoche zu einem lieb gewonnenen System zu schreiben, aber das wird die Zukunft zeigen 🙂

  6. Und ich bedanke mich für deine ausführlichen Ausführungen 🙂

    Mein Hauptproblem (sofern man von „Problem“ sprechen kann) mit „Massensystemen“ heutzutage ist die Spielfeldgröße. Die meisten Esstische sind 90cm breit, sodass dort nicht mal die 36″x36″ Spielmatten vollständig drauf passen. In diesem Zusammenhang fände ich ein Massensystem im kleineren Maßstab praktischer. Falls ich mich mal wieder mit einem solchen System befassen sollte, werde ich mich in dieser Richtung umschauen. Es spricht ja theoretisch nichts dagegen – außer der weiten Verbreitung der 28er-Miniaturen.

    1. Erst einmal Danke für das Feedback 🙂

      Es gibt in der T9A Community tatsächlich ein paar Leute die das System in 10 mm (glaube ich zumindest) Spielen, wennman Mitspieler findet spräche ja theoretisch tatsächlich nichts dagegen.

      Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär 😀
      Wir suchen uns unsere Wohnungen tatsächlich immer so aus, dass wir einen Raum für das Hobby haben wo eine große Spielplatte (48″ x 72″) und zwei Maltische reinpassen.

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