Review: Mortian Battle Tank

Warhammer 40K gehört ja bekanntlich zu den am weitesten verbreiteten Tabletopsystemen. Kein Wunder, dass sich viele Firmen auf Alternativmodelle oder Bits spezialisiert haben.

So hat auch Markus Ortenberger mit seiner Firma Mortian ein paar Alternativen für gepanzerte Fahrzeuge im Sortiment. Damit wir uns die Fahrzeuge einmal genauer anschauen können, hat er uns eines zur Verfügung gestellt.

Mortian Battletank – 72,- €
80-teiliger Resinbausatz

Der Bausatz kommt in einem schlichten Karton mit Logo daher.

Im Karton befinden sich die Einzelteile in Luftpolsterfolie verpackt. Bei den ersten Exemplaren, wozu unseres auch gehört, war die Polsterung noch etwas sparsam, dies wurde aber mittlerweile behoben.

Die Einzelteile habe ich dann erst einmal in Baugruppen sortiert.

Hier sieht man dann auch schon die unglaubliche Vielfalt an Ausrüstungsoptionen, die einem zur Verfügung stehen. So erhält man neben acht unterschiedlichen Varianten für das Hauptgeschütz auch noch sechs Möglichkeiten für die Seitenkuppeln. Doch selbst diese sind nur optional, denn man kann sie durch glatte Panzerplatten ersetzen.
Da die Platten von beiden Seiten strukturiert sind, kann man auch diese in unterschiedlichen Variationen verbauen.

Wenn wir uns die Oberflächenstruktur anschauen, fällt auch sofort auf, dass die Details unheimlich scharf gegossen sind.

Genauso markant sind aber auch die enormen Angussstellen, die stellenweise in riesige Blöcke ausarten. Jedoch sind sie so platziert, dass sie keine Details verdecken.

Möchte man diese entfernen, ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Dadurch, dass das Material sehr robust ist, braucht es einiges an Kraft, um sie zu entfernen. Durch die Härte und den hohen Druck kann es daher schnell passieren, dass eine Ecke abbricht.

Weiterhin haben wir sehr viele Resinhäutchen, die stellenweise etwas dicker ausfallen. Diese lassen sich aber ganz gut entfernen.

Gussgrate sind relativ wenig vorhanden und meistens auch an zu erreichenden Stellen.

Unschön hingegen ist der komplette Gussrest an dem Gatlinggeschütz. Dieser ist dermaßen massiv und ungünstig gelegen, dass eine saubere Bearbeitung fast unmöglich war.

Die Nachbearbeitung hat sich durch so gut wie jedes Bauteil gezogen. Ein weiteres Beispiel ist ein einzelnes Kettenglied. Hier ein Vergleichsbild Vorher – Nachher.

Nachdem ich alles gesichtet und sortiert hatte, habe ich erst einmal alle Teile von überflüssigen Material und Gussgraten befreit. Wie die Resinreste vermuten lassen, war dies doch recht zeitaufwendig.

Nun konnte es an den Zusammenbau gehen. Der Grundkörper besteht lediglich aus vier Teilen – Ober- und Unterteil sowie linkes und rechtes Seitenteil. An das untere Bauteil werden dann die Laufräder der Ketten angeklebt.

Die vier Teile des Chassis werden dann zusammengesetzt. Es gibt zwar keine Bauanleitung zu dem Modell, aber durch die Aussparungen am Modell ist es selbsterklärend.

Teilweise muss man ein wenig pressen, damit die Teile sauber zusammen passen. Bis der Kleber ausgehärtet ist, habe ich das Chassis mit Gummibändern fixiert.

Ein kleiner Spalt bleibt aber dennoch übrig, der am fertigen Modell aber nicht allzu sehr auffällt.

Nun konnten die Ketten angeklebt werden. Dies ging sehr problemlos, so dass keine Lücken entstanden sind.

Der Geschützturm besteht auch nur aus Ober- und Unterteil, welche eine hohe Passgenauigkeit ausweisen. Die Bewaffnung des Hauptgeschützes und der Seitenkuppeln lässt sich ganz modular austauschen. Hierzu braucht es eigentlich auch keine Magnete, da die Waffen perfekt in den Öffnungen halten. Ich entschied mich dennoch dafür, welche einzubauen.

Nachdem alle Anbauteile wie Luken, Panzerplatten, Fässer, usw. angeklebt wurden, habe ich noch ein paar Plastikbauteile aus den Imperialen Fahrzeuggussrahmen verbaut und das Modell steht bereit zur Grundierung.

Damit ihr euch einen Eindruck der Größe machen könnt, habe ich hier ein paar Vergleichsbilder. Ich hätte gerne ein Bild mit einem Leman Russ, aber leider stand mir zum Fotoshooting keiner zur Verfügung.

Vergleich mit Rhino von Games Workshop:

Vergleich mit Land Raider von Games Workshop:

Vergleich mit umgebauten Imperialen Soldaten und einem Space Marine:

Fazit
Der Mortian Battletank ist ein wahres Monstrum. Von der Größe liegt er zwischen einem Land Raider und einem Rhino. Durch die Vielzahl an Waffenoptionen könnte man jeden Eintrag eines Leman Russ Kampfpanzer abdecken. Designtechnisch liegt das Modell sehr nahe an dem Macharius Battletank von Forgeworld. Es wurde bereits eine kleinere Version angekündigt, die dann wohl im Rahmen eines Leman Russ‘ liegen wird.

Es mag sich in dem Beitrag zunächst anders anhören, aber ich finde den Bausatz dennoch großartig. Der Zusammenbau ist eine kleine Herausforderung. Durch das viele Entgraten und Schleifen geht jede Menge Zeit ins Land. Dies liegt nicht unbedingt daran, dass die Gussfehler so enorm wären, denn die halten sich eigentlich in Grenzen, sondern es ist eher die Vielzahl kleinerer Unsauberheiten. Stellt man sich aber der Herausforderung, erhält man ein wirklich beeindruckendes Fahrzeug mit sehr schönen Details und Optionen.

Mittlerweile gibt es auch schon sehr schöne Upgradesets wie Bulldozerschaufel und Sandsäcke für das Fahrzeug.

Ich werde mir mit Sicherheit noch einen (oder zwei bis vier) von den Fahrzeugen holen. Mir schwirrt da die Idee einer Imperialen Panzerkompanie durch den Kopf. Zur Bemalung werde ich noch einen separaten Beitrag veröffentlichen, in dem ich euch anhand dieses Modells Weathering-Produkte und Verwitterungstechniken zeigen werde. Ich kann mich jedoch noch nicht auf ein Thema festlegen – Wüste, Winter und Stadtkampf. Was meint ihr? Wie soll er bemalt werden? Welche Technik würde euch besonders interessieren?

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8 Comments on “Review: Mortian Battle Tank”

  1. Ich bin ja immer erst einmal skeptisch, wenn in einem Kit offensichtlich verschiedene Resine verbaut werden. Oder gibt es dafür einen triftigen Grund, der sich mir mangels Wissens entzieht?

  2. Tarnschemen gibt es unzählige. Ich weiß, 40K ist (Science-)Fiction, und man sollte vielleicht nicht Fiktion mit der Realität vermischen, aber hier mal ein paar ungewöhnliche Tarnschemen, die es wirklich gab:

    „Oktopus Königstiger“ (kleine dunkle Kreise auf hellem Grund)
    „Caunter Scheme“ (hellblaue und braune Dreiecksflächen auf beigem Grund)
    „Dersert Pink“ (Rosa… ehrlich!)
    „Berlin Brigade Camouflage“ (beige, braune und graue Flächen, fast wie Tetris)

    Je nachdem, wie abgekämpft deine Truppe sein soll, muss die Tarnung vom Turm nicht zur Wanne passen. Es wurde halt ein Ersatzturm aufgesetzt. Oder ein paar Teile haben nur die Rostschutzgrundierung „Mennigrot“.

    1. Dessert Pink hat die Briten.
      Das hat den Grund das ein Pinker Panzer oder Jeep in der Sarah bei tief stehender Sonne fast unsichtbar wird .

      1. Für Stadt wäre die Camouflage der Berlin Brigade sehr zu empfehlen. Seiner Zeit weit voraus und wohl der Vater der digitaltarnung. Gleichzeitig hat man Farben am Fahrzeug die ein Weathering sehr gut unterstützen.

  3. Danke für dieses asuführliche Review. Ich habe Mortian auch schon eine Weile im Auge da er wirklich schicke Modelle macht und dann sogar noch aus Deutschland.

    Ich würde mich da komplett eindecken, wenn ich nicht schon eine Panzerkompanie mit 9 Leman Russes, 5 Chimären, Manticores und Hydras hätte. Ganz vielleicht werde ich bei den noch erscheinenden Artilleriepanzern schwach und ergänze mein Panzerregiment um eine Artillerieabteilung. Seine Bullgryns sind auch absolut klasse .

    Der einzige Wehrmutstropfen ist für mich die Größe, denn so wirklichen Bedarf an „Count as“ Machariusmodellen sehe ich nicht wirklich. da würde er mit Panzern im Leman Russ Format besser fahren denke ich. Vielleicht schafft es FW ja auch mit der angekündigten Überarbeitung der Regeln diese Panzer wieder fürs Spiel relevanter zu machen.

    Ich fände Stadttarn oder Wintertarn interessant … oder ein eingeschneites Stadtarn 😉

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