Sebbos Weg in die Verdammnis – Death Guard Armeeaufbau

Der Weg in den Untergang

„Games Workshop bekommt von mir keinen Cent mehr!“ – Sebbo, seit mehreren Jahren

Mein Einstieg ins Hobby begann mit der Grundbox der dritten Edition von Warhammer 40k. Das war irgendwann um die Jahrtausendwende. Damals waren Space Marines noch klein, Dark Eldar noch kleiner und die Grundbox hatte keinen unaussprechlichen Namen. Sie hieß Grundbox. Punkt. Ich bemerkte schnell, dass mir weder die Marines noch die Dark Eldar wirklich gefallen. Also suchte ich nach einer anderen Fraktion. Die Modelle der Death Guard gefielen mir ziemlich gut, die der Orks aber auch. Nach langem Überlegen landete ich bei letzteren. Und dabei blieb es viele Jahre und einige Editionen. Ich wollte mich damals nur auf eine Armee konzentrieren und konnte mir, als armer Schüler, auch keine zweite leisten. Die Orks haben mir immer Spaß gemacht (oder mich frustriert XD), aber die Zuneigung zu Nurgles liebster Legion ist nie versiegt.

Am Beginn der fünften Edition nahm mein Frust überhand. Die Rüstungsspirale wurde immer schneller, viele andere Armeen wurden stärker und stärker. Die Eldar ballerten die Tische leer, Space Wolves zerlegten meine Armee und das Aufstellen meiner Grünhäute dauerte länger als so manches Feuergefecht. Warum habe ich nicht einfach eine andere Armee angefangen, wie so viele, wenn sich das Meta verschiebt? Ganz einfach. Ich bin ein langsamer Maler und hatte wenig Freude am Pinseln. Schlechte Voraussetzungen für eine Massenarmee. Aber noch schlechtere für eine zweite Armee. Also bin ich bei Orks geblieben, bis ich irgendwann absolut keinen Bock mehr auf 40k hatte. Das war mir alles zu krampfig geworden. Auch in den verschiedenen Foren sind sich Leute wegen Nichtigkeiten an die Gurgel gegangen. Entweder Power-Gamer oder Fluffbunny; der jeweils andere lag natürlich immer und komplett falsch…

Ich hängte also meine Pikk Up Schlüssel an den Nagel und blickte über den Tellerrand. Es taten sich Welten auf. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer… Halt Stop! Nicht noch weiter abschweifen!

Ich begann also zig andere Spiele zu spielen und Armeen, Banden, Kulte, Flotten und Teams auszuheben. Ich hatte meinen Spaß und bald vermisste ich gar nichts mehr an dem Warhammer Universum des 41. Millenniums. Meine Grünlinge schliefen in ihrem  Koffer. Mir gefiel es, dass ich nicht dutzende von Modellen brauchte, um ein spannendes Spiel zu erleben. Und dass eben jenes Spiel keine drei Stunden dauerte. Ich war zufrieden… bis… ja… bis auf eine Kleinigkeit: Bemalen machte mir immer noch keinen Spaß. Im Gegenteil, aber ich arrangierte mich irgendwie damit.

23. Mai 2019: Games Workshop zeigt auf der Seite der Warhammer Community, was die neuen Contrast Farben so können. Das sah auf den ersten Blick aus wie Hexerei. Ich war sehr interessiert und als die Farben dann erhältlich waren, habe ich mir trotz des, nennen wir es sportlichen Preises, einige Töpfchen gekauft. Bereut habe ich es bis heute nicht ein einziges Mal. Und wisst Ihr auch warum? Sie funktionieren. Nicht für alles, aber für das, was ich damit machen wollte. Und das war, unter anderem, eine Frostgrave-Bande aus alten und wenigen neuen Warhammer Fantasy Modellen zu bauen. Die Bemalung ging schnell und gefiel mir sehr. Ich kann nicht sehr gut malen, das weiß mittlerweile, glaube ich, jeder. Aber mit den Contrast Farben sahen meine Miniaturen gut aus und ich ertappte mich zum ersten Mal in meiner nun 20-jährigen Hobbykarriere dabei, dass ich Spaß daran hatte, den Pinsel zu schwingen. Diese neu entdeckte Freude motivierte mich, alte Projekte abzuschließen und mit herkömmlichen Farben und Washes herum zu experimentieren. Besonders gefiel es mir, zwei alte Seuchenhüter zu bemalen. Außerdem hatte ich da doch noch diesen Metallklumpen in meiner Bitzbox, der einmal ein großer Verpester war. Plötzlich war er fertig bemalt und hatte eine schicke Armprothese bekommen.

Ich hatte so viel Spaß diese wenige Modelle zu bemalen und endlich hat es mich auch entspannt. Von dieser Entspannung erzählten mir unzählige Hobbyisten seit Jahren. Es hatte Klick gemacht. Nach fast 20 Jahren Hobby und einer mindestens achtjährigen Abstinenz von Games Workshop. Jetzt wollte ich unbedingt noch mehr Nurgle-Modelle bauen und bemalen; am besten eine ganze Armee!

Auferstanden und kampflustig

ICH BAUE MIR EINE DEATH GUARD ARMEE AUF!!! Und ich werde sie komplett bemalen! So! Dann nimm eben mein Geld, Games Workshop! Du hast gewonnen! Am Ende bin ich nun doch Großvater Nurgles Dienern anheim gefallen. Und es fühlt sich gut an!

Wie ist der Plan für die Road to?

Mit der Wahl meiner Armee erfülle ich mir einen lange gehegten Wunsch. Den Codex habe ich mir bereits gekauft und BattleScribe ist auch installiert. Wie genau ich die Truppe zusammensetze weiß ich noch nicht. Fest steht nur, dass auch Dämonen dabei sein sollen.  Dafür ist die Start Collecting Demons of Nurgle ziemlich gut geeignet. Außerdem gibt es zur Zeit auch keine reine Death Guard Box und somit wurde mir die Wahl ohnehin abgenommen. Die Schachtel enthält 17 Modelle, die sich wie folgt aufteilen:

  • 1 Herald des Nurgle
  • 3 Plague Drones
  • 3 Nurgling Swarms
  • 10 Plaguebearers

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich alle Modelle einsetzen werde, denn zumindest auf dem Papier machen sie einen guten Eindruck. Mit ca. 370 Punkten, je nach Ausrüstung, fehlen mir allerdings noch ein paar Punkte für den Abschluss der ersten Phase. Hier kommen nun meine uralten Seuchenhüter ins Spiel und erhöhen auf ungefähr 470 Punkte. Immer noch nicht genug, aber für Phase 1 muss es reichen.

In Phase 2 möchte ich dann die ersten Plague Marines bemalen und eine angemessene HQ-Einheit hinzufügen. Ohne die ikonischen Seuchenmarines werde ich kein Schlachtfeld betreten, seien die Poxwalker auch noch so stark. Das zumindest habe ich schon von Einigen aus meinem Bekanntenkreis gehört.

Wie es in Phase 3 und 4 weiter gehen wird, halte ich mir noch offen. Ich möchte aber ein paar coole Fahrzeuge hinzufügen. Hier liegt schon seit Jahren ein recht unansehnlicher Land Raider herum. Der Umbau auf eine Dämonenmaschine des Nurgle würde mir bestimmt Spaß machen. Außerdem habe ich auch noch eine Helbrute von Hannes geschenkt bekommen; mal sehen, was ich daraus machen kann.

Was erwarte ich von der neunten Edition?

Tja, das ist eine gute Frage. Bei meinem Abschied aus dem dunklen Universum war das Spiel alles, was ich nicht mochte. Es war weit davon entfernt fair zu sein. Eigentlich war es sogar fast schon wie ein EA Triple-A Computerspiel: Vollgestopft mit Pay-to-Win Elementen und so ausbalanciert wie eine Wippe, auf der mir ein Dreijähriger gegenübersitzt. Alles, was neu und shiny war, war gleichzeitig auch unverhältnismäßig spielstark.

  • Ich erhoffe mir nun also eine bessere Balance zwischen den einzelnen Armeen um so spannendere Spiele zu haben.
  • Außerdem hoffe ich inständig, dass die Anzahl der mitzuführenden Regelwerke keinen Schwerlast-Bollerwagen erfordert. Es wäre schön, alle relevanten Regeln in ein oder zwei Büchern zu finden. Mir ist bewusst, dass ich durch die Vermischung von Death Guard und den Dämonen des Chaos schon zwei Codizes brauche. Das ist allerdings ein selbst gewähltes Schicksal und wird mich deswegen auch nicht stören.
  • Eine weitere Hoffnung ist, dass der Grund meiner ursprünglichen Abkehr – die unsäglich schnelle Rüstungsspirale – ein bisschen abgemildert wird. Neue Modelle sind natürlicher immer wünschenswert. Allerdings sollten die entsprechenden Regeln dazu nicht wieder das ganze Spiel zerstören. Falls das einer von den GW-Jungs liest: Ich kaufe Modelle nach dem Aussehen, nicht nach ihrer Spielstärke. Und ich könnte wetten, dass es vielen anderen Spielern auch so geht, also bitte übertreibt es nicht mit den Sonderregeln. Danke 🙂

Was erwarte ich vom Hintergrund?

Also ehrlich gesagt nichts. Und das liegt keinesfalls daran, dass der Hintergrund des 40k Universums besonders schlecht ist. Zugegeben, ich finde ihn ein wenig zu gleichförmig. Es ist immer Krieg, alles ist immer schlimm, das Chaos ist immer da und eine stete Bedrohung. Ich verstehe das ja, aber es ist ein bisschen uninspiriert. Es gibt aber auch Geschichten, die mir gefallen. Den Hintergrund der Necrons finde ich beispielsweise sehr interessant. Und auch die Erzählungen einzelner Primarchen sind teilweise wirklich cool.

In den letzten Jahren ist ja auch wirklich was passiert und die Zeit ist endlich vorangeschritten. Welten wurden zerstört und entdeckt und genau so möchte auch ich die Welten des 40k Universums, ihre Bewohner und Konflikte wiederentdecken. Ich bin bereit, mich ein zweites Mal in einen Kosmos entführen zu lassen, in welchem es ungemütlicher nicht sein kann. Ganz unvoreingenommen und ohne ein reflexartiges „Ja, aber früher…“

Was kommt als nächstes?

Da ist ja eine ganz schöne Menge Text zusammen gekommen. Deswegen werde ich meinen Farbschematest und auch die Basegestaltung in einem separaten Artikel vorstellen. Gerade beim Thema Bases bin ich mir überhaupt noch nicht sicher wo die Reise hingehen soll. Schnee? Aschewüste? Ruinierte Stadt? Was würdet Ihr denn sagen? Habt Ihr vielleicht einen Vorschlag? Wenn ja, lasst es mich bitte wissen. Ich bin für fast alles offen 🙂

 

Also, da hast du es Games Workshop. Ich bin dabei. Bitte versau es nicht wieder. Ich mag dich nämlich. Irgendwie…

Ich hoffe, der Einblick in meine Vergangenheit und der Ausblick auf meine Zukunft im Universum des ewigen Krieges hat Euch gefallen. Habt Ihr Ideen oder Tipps für meine Death Guard? Gibt es Einheiten, die Ihr gerne in meiner Liste sehen würdet? Dann lasst es mich wissen und schreibt es in die Kommentare. Ich freue mich sehr darauf!

Euer Sebbo


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7 Comments on “Sebbos Weg in die Verdammnis – Death Guard Armeeaufbau”

  1. Hallo erstmal. Ich wünsche weiterhin viel Spaß bei deinem Armee Aufbau.✊ Zum Thema 9 Edition ,GW wird bestimmt kein Meisterwerk hinterlassen… Aber das soll uns ja nicht abschrecken zum Thema Death Guard ,einer meiner absoluten Lieblings Armeen.Tja und was die Spielstärke von ihnen angeht sind sie halt keine (Space Marines) ja ich weiß sind sie schon aber sie sind halt nicht Blau, Grün oder Rot. Aber wie ich gelesen habe lässt du dich ja von so etwas nicht
    entmutigen. Und das ist auch gut so,wir werden ja schon bald sehen was uns Games-Workshop da liefern wird.

  2. Hey,

    auch dieser Blog zu eurem Warhammer 40k Projekt hat mir wieder sehr gefallen. Auch wieder eine andere Ansicht und Herangehensweise, richtig gut.

    Nurgle Armee bieten schon wirklich sehr schicke Modelle. Da kann man sich einfach richtig ausleben, was unnatürliche oder widerwärtige Bemalung oder Gestaltung angeht. Da bin ich gespannt was du daraus machst.

    Zu den Bases würde mir spontan einfallen die vielleicht vergammelt zu gestalten. Also entweder abgestorbene und mutierte Blumen oder aber ein industrielles Thema, bei denen du viel mit Rost arbeiten könntest?

    Dass du eher weniger auf Poxwalkers baust kann ich verstehen. Ja, sie sind gut im aktuellen Spiel, aber sie sind halt einfach nicht so ikonisch wie die Verrätermarines der Death Guard. Ich selber bin auch meist eher der Fluffspieler. Ich stelle zu 99% auf was mir gefällt und was im Hintergrund einfach ansprechend ist. Gewinne ich häufig? Nein. Habe ich Spaß beim Spielen? Aber ja!

    Deine Erwartungen und Hoffnungen zur neuen Edition teile ich zu 100%

    Und für Phase 5 dann Mortarion? 😉 😀

    Freue mich auf weitere Blogeinträge 🙂

    1. Genau darum geht es. Sich richtig ausleben und herumprobieren. Dafür ist die Death Guard perfekt, zumindest für mich.
      Die Vorschläge für die Bases werde ich mal auf meine Liste schreiben und ausprobieren, vielen Dank.
      Ganz genau. Die Poxwalker sind bestimmt gut, aber eben nicht das, was die Death Guard für mich ausmacht. Dann lieber die Seuchenmarines. Ich kann ja später auch noch ein wenig mit der Liste experimentieren.
      Hmmm… Mortarion wäre schon echt cool… Oder ein Knight? Mal sehen, was noch kommt.

  3. Jetzt, da ich deinen Artikel gelesen habe, macht es mich schon etwas traurig, dass du dich nicht für die grünen Zipfelklatscher entschieden hast! Hätte zu gerne mal wieder den Aufbau einer coolen Ork-Themenarmee mitverfolgt! Aber okay mit der Gammelfleisch-Truppe solltest du bessere Chancen haben, neue Modelle zu ergattern! 😉

    Also haut rein und lasst immer mal wieder ’ne Wasserstandsmeldung durchsickern! Viel Spaß!

  4. Ja, das verstehe ich. Und nach all den Jahren als Orkspieler fühlt es sich schon ein wenig seltsam an, Servorüstungen zu bemalen. Aber die Modelle der Death Guard und auch die der Dämonen sind wirklich cool und es macht einfach Spaß sie zu bauen.

  5. Moinsen,
    auch das war mal wieder in cooler Einblick in eine andere Herangehensweise. Freue mich besonders das du dabei bist, macht mir immer Spaß Beiträge von und mit dir zu lesen oder zu hören.
    Mit Warhammer40k Conquest habe ich auch meinen Aufbau der Death Guard begonnen und finde so wie du das Poxwalker zwar nett sind aber nicht der Kern werden. Besonders gut finde ich das man die DG Super umbauen kann. Im Discord hab ich ja meinen Blighthauler als Krabbe gezeigt. Aber so bekommt man auch aus dem dritten Easy-to-Build Set mit den drei Standard Plague Marines mit ein paar Bits coole, individuelle Modelle.
    Was ich bisher noch vermeiden will sind allerdings die Dämonen in meine Armee zu integrieren. Ich finde zwar das auch hier die Bausätze der Blightkings und der Plague Drones mega gut zum Umbau anderer Modelle, will aber bis her keine reinen Dämonen in meiner Armee haben.

    Bin sehr gespant wie es bei dir weiter geht.

  6. Ahoi.

    Bezüglich der Bases: Was hältst Du von einer Grundschicht aus schwarzem Sand. Darauf können dann gegebenfals Schutt und Mauerstücke positioniert werden . Passt vielleicht gut zu der Tatsache, das die Nurgle-Marine die Seuche und Verfall um sich herum verbreiten?

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