Sebbos Weg in die Verdammnis – Phase II: The Pale Blight

Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich diese gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor. – Hippokrates

Phase II

Die erste Phase der Road to Irgendwas mit War habe ich erfolgreich abgeschlossen und hatte am Ende sogar noch Zeit übrig. Dieser persönliche Erfolg hat mich unheimlich motiviert genau so weiter zu machen. Und nicht nur das. Er hat mich angespornt Neues auszuprobieren. In letzter Zeit scheinen sich die Tutorials und Blogs über die Verwendung von Ölfarben im Miniaturen- und Geländebereich zu häufen. Irgendwann, nach einigen guten und interessanten Videos auf YouTube, bin ich dann über diese Anleitung von MarcoFrisoniNJM  gestolpert. Er erklärt in seinem Video, wie er den sogenannten Blanchitsu-Style malt.

Ich bin jetzt schon seit ca. zwei Dekaden in diesem Hobby unterwegs und natürlich kenne ich John Blanche schon seit Jahren. Blanche hatte früher, und mittlerweile wieder, eine eigene Rubrik im White Dwarf mit Namen “Blanchitsu”. Unter diesem Namen ist sein Stil zu malen und zu bemalen heute bekannt. Seinen ganz persönlichen, unverwechselbaren Stil habe ich auf Hunderten Illustrationen und Miniaturen bewundert. Gleichwohl er mich auch immer mit ein wenig Unbehagen zurückließ. In Blanches Werken sind der ganze Schmutz, die Verzweiflung und die Ausweglosigkeit des vierzigsten Jahrtausends spürbar. Es gibt kein Entkommen, nichts Heiles oder Gesundes. Alles vergeht und die Hoffnung ist schon lange tot.

Was könnte besser zu den Plague Marines der Death Guard passen, als diese Art der Bemalung? Ich habe mir also oben erwähntes Video angeschaut und gedacht: Ok, das sieht nicht zu kompliziert aus, das probiere ich auch mal. Nach dem Besuch eines Ladens für Künstlerbedarf sowie einer Stippvisite im örtlichen Baumarkt hatte ich alles beisammen und konnte loslegen… Wobei… Ich habe ja gar kein Farbschema… Geht das schon wieder los? Dauert das jetzt auch wieder zwei Wochen wie bei den Bases?

Die Antwort lautet Nein. Zum Glück. Denn eigentlich wollte ich meine Seuchenmarines in einem ähnlichen Schema bemalen wie die Dämonen aus Phase I. Ich fing also wie gewohnt an, allerdings mit dem Plan, das gesehene aus dem Tutorialvideo umzusetzen. Mein Problem war nur, ich wusste nicht wie “fertig” mein Modell am besten sein sollte, bevor ich die Ölfarben anwenden konnte. Also malte ich eigentlich das gesamte Modell fertig.

Dann ging es ans Eingemachte. Zum ersten Mal in meinem (Hobby-)Leben mit Ölfarben malen. Ob das wirklich so klappen würde, wie ich mir das vorgestellt habe? Nun… so halbwegs. Ich habe das den größten Teil des Modells mit brauner, die Waffe mit schwarzer Ölfarbe bemalt und dann den Überschuss mit Wattestäbchen wieder abgetragen. Die Technik an sich ist nicht wirklich schwierig. Ein bisschen Gefühl ist zwar nötig, aber das haben vermutlich die allermeisten Hobbyisten sowieso. Allerdings konnte ich nach dem Einsatz der Q-Tipps fast keinen Unterschied am Modell ausmachen. Ich war ziemlich unterwältigt… Irgendwas hatte ich falsch gemacht.

Ich schnappte mir einen weiteren Chaos Marine und kleisterte ihn vollständig und etwas dicker mit brauner Farbe ein. Nach dem Trocknen der Farbe und Abrubbeln hatte ich ein Modell in der Hand, welches mir wirklich gut gefiel. Die Miniatur war zuvor lediglich weiß grundiert gewesen und die Rüstungsteile hatten eine Schicht weiße Contrast Farbe erhalten. Das war ein vorangegangener Test, weiße Rüstungen zu bemalen, wie sie die Death Guard vor dem großen Bruderkrieg getragen hatte. Ich entschied mich, die Metallteile dieses Modells nicht wie bisher bei meinen Nurgle-Anhängern mit Gold, sondern mit einem hellen Silber zu bemalen um auch die schwarze Ölfarbe zu testen. Ich war kaum mit dem zweiten Schulterpanzer fertig, da stieg in mir ein ziemliches Glücksgefühl, gepaart mit einer Erkenntnis auf. Ich hatte mein Farbschema gefunden. Zufällig! Bei einem Techniktest! Mir war sofort klar, dass ich meine Death Guard genau so bemalen wollte. Bleich, entsättigt, kalt. Wie eine Nebelwand sollen sie auf meine Gegner zuschreiten und dabei eine fahle, stinkende Seuche mit sich bringen.

 

The Pale Blight

Meine Death Guard wird den Namen “The Pale Blight” tragen und den Tod über die Armeen des falschen Imperators bringen! Ich werde alle Chaos Space Marines und deren Fahrzeuge in diesem Farbschema bemalen. Die Dämonen werden weiterhin das grüne Schema bekommen, welches ich in Phase I gewählt habe. Und auch mein Dämonenprinz  wird diese klassische Farbgebung erhalten. Und wo wir gerade von ihm sprechen… Dies ist seine Geschichte:

Einst war Aegrotus ein stolzer Streiter für den Imperator und unter dem Namen Elatus bekannt. In einer der unzähligen Schlachten der Menschheit gegen das Chaos wurde er jedoch von einem Kultisten des Nurgle am Arm verwundet. Er wurde am Abend der Schlacht in ein nahes Feldlager der Armee gebracht und dort von den Feldschern behandelt. Was als Fleischwunde begann wurde im Laufe weniger Stunden zu einer schwärenden, übel riechenden Brutstätte der Fäulnis. Die Ärzte der Imperialen Verteidigungsstreitkräfte versuchten alles um den Verwundeten zu heilen. Doch sie konnten die Krankheit nicht einmal verlangsamen. Weder die Amputation seines nekrotischen Armes, noch das Aufschneiden und Ausschaben der eitrigen Beulen auf seinem Kopf, welche nach kurzer Zeit aufgetreten waren, verschafften Elatus einen Aufschub oder gar Linderung. Er flehte die Ärzte schließlich an, ihn zu erlösen, doch die Mediziner verwehrten ihm diese Gnade. Zu interessant war der Verlauf der Krankheit für die Mediziner und zu groß ihre Gier nach Ruhm, sollte es ihnen gelingen, den Soldaten doch noch zu retten.

Vom Fieber und dem unirdischen Gestank geplagt, flehte Elatus des nachts um seine Erlösung. Doch nicht der Gott-Imperator erhörte sein Wehklagen. Ganz im Gegenteil. In den Tiefen des Warp wurde der Schöpfer der alles verschlingenden Seuche persönlich auf ihn aufmerksam. Der gütige Großvater reichte ihm die Hand und bot ihm nicht nur an, ihn von seinem Leiden zu erlösen und ihn in seinen Schoß aufzunehmen sondern auch, die Plage über all jene zu bringen, die es gewagt haben, ihn lebendig zu verstümmeln und verfaulen zu lassen. Nur zu gerne nahm Elatus dieses Geschenk an. Seine Schmerzen verschwanden und an ihre Stelle traten Macht und die Erkenntnis, sein bisheriges Leben für einen falschen Gott geopfert zu haben. Diesen Fehler würde er wieder gut machen.

Am nächsten Morgen war von dem einstigen Feldlager hinter der Front nichts mehr übrig als zerrissene Zeltplanen, verkohlte Fahrzeuge und unnatürlich verdrehte Leichen. Zwischen den Trümmern stand eine hünenhafte Gestalt. So widernatürlich, dass allein ihr Anblick die Männer, die einst das Lager errichtet hatten, wahnsinnig werden ließ. Nicht wenige hatten sich in der Nacht zuvor selbst getötet, so schrecklich war die aufgedunsene Monstrosität. Jetzt war es still geworden. Das Summen unzähliger schwarzer Fliegen hatte die Geschäftigkeit des Lagers ersetzt. In der Ferne konnte man das Donnern der Artillerie vernehmen. Der Mann, der einst als Elatus geboren worden war, wurde in dieser Nacht wiedergeboren. Als etwas mächtiges. Vom heutigen Tage an würde er seinem Retter und Gott Ruhm und Ehre bringen und seine Feinde sollten erzittern… vor ihm… vor Aegrotus, dem Träger der Fäulnis & Hüter der Krankheiten.  Sein Feldzug hatte grade erst begonnen.

 

Hier habe ich jetzt noch ein paar Fotos meines Dämonenprinzen im grundierten Zustand. Ich hoffe, er gefällt dem ein oder anderen. Wenn ihr wissen wollt, wie und woraus ich ihn gebaut habe, lasst es mich wissen. Dann mache ich einen extra Blog dazu.

Wie ihr seht, war ich nicht untätig und meine Death Guard Pale Blight breitet sich weiter aus. Ich hoffe, mein Update hat euch gefallen. Wenn ihr Fragen oder Kritik habt, lasst es mich wissen und schreibt es mir in die Kommentare. Ich freue mich darauf 🙂

Wie weit seid ihr denn bisher? Schaffen wir es zusammen, unser aller Motivation hoch zu halten? Habt ihr euch vielleicht auch schon eine kleine Geschichte zu einem eurer Modelle überlegt oder investiert ihr die Zeit lieber in den Bau einer schlagkräftigen Armeeliste? Sagt uns gerne eure Meinung 🙂

Also dann, bis zum nächsten Mal. Und bleibt gesund… im Gegensatz zu Aegrotus.


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Über Sebastian

Seit 2015 dabei und Chef von Magabotato.

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4 Comments on “Sebbos Weg in die Verdammnis – Phase II: The Pale Blight”

  1. Was soll ich sagen ….Ich bin begeistert.Das Du jetzt einen Farbschemata gefunden hast was dir gefällt ist ja schon mal klasse,⚔️ und dazu noch eine kleine Geschichte super weiter so.

  2. Sehr schöner Beitrag mit einem sehr erfolgreichem Testversuch. Tatsächlich habe ich dieses Video von Marco Frisoni vor einer Weile auch gesehen und war sehr beeindruckt von dem Ergebnis und habe mir seit dem ebenfalls vorgenommen den Ölfarben eine Chance zu geben. Weiter so, Sebbo.

    1. Danke schön 🙂 Zu Beginn war ich von den Ölfarben schon ein bisschen eingeschüchtert. Sobald ich aber angefangen hatte war ich begeistert. Es lohnt sich auf jeden Fall die Farben auszuprobieren.

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