Hobbytagebuch – STARGRAVE

Der Weltraum. Unendliche… Ach, ihr wisst schon was gemeint ist. Heute will sich Seppel mal genauer mit dem neuen Regelwerk von STARGRAVE(SG) auseinander setzen.

Frostgrave ist sehr beliebt in der Community; auch bei der Redaktion von Magabotato. Ein Beweis für diese Beliebtheit, sind die fünf Erweiterungsbände die mittlerweile erschienen sind (Dank dem Miniaturicumverlag fast alle auch auf Deutsch). 2021  hat Joseph A. McCullough STARGRAVE auf den Markt gebracht und böse Zungen behaupten, dass es einfach nur ein FROSTGRAVE (FG) in neuem Setting ist. Ob diese Behauptungen haltbar sind möchte Seppel jetzt ergründen.

Harte Fakten

Verlag: Osprey Wargaming                        Preis: 25£/~30€

Bindung: Hartcover                                       Sprache: Englisch (bisher)

Seitenzahl: 176                                                Zur Verfügung gestellt von: phoenix-spiele.shop

Optik

Das Buch kommt gewohnt hochwertig daher, ist richtig gebunden und nicht bloß geklebt. Ein Lesebändchen sucht man allerdings vergebens. Auf 176 Seiten finden sich Texte und Tabellen, unterbrochen von Sci-Fi-Skizzen und Fotos von Spielszenen. Auf diesen Bildern sind Miniaturen von North Star Military Figures sehen, die eine passende neue Figurenrange im Programm haben.

Inhalt

In sechs Kapiteln plus Anhang findet ihr sämtliche Regeln. Diese drehen sich um den Aufbau der Crew, den Spielablauf sowie die Besonderheiten einer Kampagne.

In sinnvollen Absätzen unterteilt, sind die Erklärungen zumeist so geschrieben, dass auch Personen mit weniger guten Englischkenntnissen zurechtkommen sollten. Besondere Situationen, wie z.B.  Nahkampfgetümmel, werden mit extra Grafiken anschaulich erklärt. Wie auch aus anderen Regelwerken bekannt, befinden sich hinten im Buch Kopiervorlagen für Crewbögen und Fähigkeits-Karten. Um die Bindung nicht übermäßig zu strapazieren, gibt es die Unterlagen auch alle offiziell bei Osprey zum herunterladen. Im Downloadbereich findet sich auch schon ein SOLO-Szenario, falls einem aus aktuellen Gründen der Spielpartner fehlen sollte.

Crew anheuern im Vergleich zu Frostgrave

Seit einiger Zeit geistert schon eine Tabelle durch die (Sozialen)Medien, die den zukünftigen Spielern schon mal einen Überblick über die Crewmitglieder verschaffen soll. Auch diese Tabelle findet ihr im Downloadsektor von Osprey.

Ganz wie bei FG, ist SG eher auf Kampagnen- als auf Einzelspiele ausgelegt. Um diese bestreiten zu können, benötigt ihr einen Captain, einen ersten Maat und eine Crew. Zum Anheuern stehen euch hier statt Gold (400) Credits zur Verfügung.

Der Captain kann aus einem von acht unterschiedlichen Hintergründen ausgewählt werden. Diese reichen vom Veteranen, mit Zugriff auf besondere Waffenfähigkeiten, bis hin zu Jedi-ähnlichen Mystikern, mit Fähigkeiten wie Gedanken- und Tierkontrolle. Diese Fähigkeiten sind das Sci-Fi-Äquivalent zu den bekannten Zaubern aus FG.

Als nächstes rekrutiert ihr euren ersten Maat (ähnlich dem Lehrling bei FG). Die Besonderheit hier ist allerdings, dass der XO nicht zwangsläufig denselben Hintergrund haben muss wie der Captain. Dies ermöglicht den Zugriff auf eine größere Auswahl von Fähigkeiten.

Da Captain und Lieutenant die wichtigsten Charaktere sind, haben sie noch die Möglichkeit, bis zu sechs Slots mit Ausrüstung wie Waffen, Rüstungen oder anderem Equipment zu füllen. Diese kann aus gesonderten Tabellen hinzu gekauft werden. Normalen Crewmitgliedern steht jeweils nur ein Slot zur Verfügung.

Das Anheuern der restlichen Crew läuft ab wie bei FROSTGRAVE. Sniper, Hacker, Commandos, etc. kosten je eine Summe “X“ an Credits und können beliebig mitgenommen werden. Hier gibt es allerdings kleine Neuerungen. Zum einen gibt es zwei unterschiedliche Soldatentabellen aus denen die Crew gewählt werden kann. In der Standardtabelle finden sich kostengünstigere, dafür aber “schwächere“ Crewmitglieder. In der Spezialistentabelle ist der Name Programm: Kostenintensiv, aber gut ausgerüstet und gefährlich. Die andere Neuerung ist schon aus FG 2te Edition bekannt: das “Kanonenfutter“. Es können z.B. einfach Rekruten für 0 Credits ins Gefolge gepackt werden.

Fazit

Das Buch ist hochwertig, optisch ansprechend, gut aufgebaut und seinen Preis allemal wert.

Wem FROSTGRAVE von der Spielart zusagt, dem wird auch STARGRAVE gefallen. Ihr bekommt hier ein solides W20 System mit sehr ähnlichen Statlines wie bei FG. Es spricht natürlich nichts gegen die Abwandlung auf 2xW10 um extreme Ergebnisse zu vermeiden. Das stieß anno dazumal schon im Interview mit Tom beim Autor auf Gegenliebe.

Ist STARGRAVE jetzt nur ein FROSTGRAVE im neuen Gewand? Ein klares: JEIN!

Die Grundmechanik von STARGRAVE kann die enge Verwandtschaft zu FG nicht leugnen. Seppel findet allerdings, dass sich SG durch den höheren Grad an Individualisierungsmöglichkeiten durch Ausrüstungen, Waffen etc. im SLOT-System abhebt. Auch durch die (gefühlt) stärkeren RPG-Einflüsse, steigern sich Lust und Durchhaltekraft in Bezug auf Kampagnen. Deren Mangel daran war oftmals verantwortlich für das Scheitern von FG-Kampagnen.

Bei der Gestaltung der Spieltische ist absolute Freiheit garantiert, da ja nie gewiss ist, auf welchen Planeten es den Captain mit seiner Crew verschlägt. Man ist in Sachen Gelände also nicht nur auf Sci-Fi festgelegt.

Wer einfach mal testen möchte, wie er seine vorhandenen oder neuen Miniaturesn einsetzen könnte, sollte sich einfach die Crew-Tabellen runterladen.

So oder so ist es jedem selbst überlassen, ob er STARGRAVE für ein FROSTGRAVE mit „PewPew“ statt mit „KlingKlirr“ hält. Seppel ist sich aber sicher, dass ihr mit dem Kauf des Buches keinen Fehler begehen würdet. Oder ihr wartet auf die (eventuell erscheinende) deutsche Ausgabe und plant und bemalt schon mal eure Crews…

Was ist eure Meinung zu STARGRAVE? Abklatsch oder frische  Neuerung? Schickt ihr eure Space Marines ins Abenteuer, oder hebt ihr eine neue Crew aus? Auf welchen Planeten würdet ihr gerne mal reisen? Schreibt es in die Kommentare!

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!

Euer Commander Seppel

4 Comments on “Hobbytagebuch – STARGRAVE”

  1. stargrave ist für mich ein frostgrave klon, aber das ist ja das positive 🙂

    (das w20 system finde ich zu glücksabhänig, habe aber weder 2 W10 noch 3 W6 mit 18 als krit getestet..

    1. Nur weil es ein Klon ist, muss es definitiv nicht schlechter sein. Bin da ganz bei dir, wenn einem die Grundmechanik schon gefallen hat, dann mit Sicherheit auch weiterhin.

      Mit den 2 W10 kann ich nur empfehlen.

      LG
      Seppel

  2. Ich habe mir auch schon StarGrave geholt und bisher bin ich ganz angetan.
    Aber: Es muss sich halt den Vergleich mit Rogue Stars (auch von Osprey gefallen lassen) und dass ist schon eine schwere Entscheidung – auch wenn Stargrave den größeren Werbeetat und die bessere Verarbeitung hat. Mal sehen ob und wann ich dazu komme.
    Mich nervt inzwischen einfach, dass Joe mit Frostgrave, Ghost Achipelago (mMn massiv unterschätzt) und Rangers of ShadowDeep nun schon wieder die gleiche Grundmechanil verwendet und auch gerade die Zugabfolge und vor allem der Beschuss gleich funktioniert. Da hatte ich mir eine Neuerung erhoft.
    Umgekehrt schafft StarGrave mehr Motivation für den Spieler und wird sich dadurch (und den Werbeetat) wohl besser verkaufen, einfach weil es wie die anderen Spiele von Joe funktioniert.

    Wenn man Frostgrave im Weltall spielen will liegt man mit StarGrave auf jeden Fall richtig.

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