Hobbytagebuch – Seppel und die Grasspritzdose

Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, ein kleiner Tabletopper der seine Bases begrasen wollte …

Warum geht es heute wirklich? In einem Selbstversuch, quasi „Jugend forscht“, habe ich mich mal mit der Grasstreudose von NOCH und ihrer Funktion auseinander gesetzt.

Der Grasmaster war mir immer zu teuer und auch wenn Sebbo positiv von der WISH-Ausführung berichtet hat, wollte ich mir nicht die Billig-Variante bestellen. Da ich mit dem kleinen Helferlein doch recht zufrieden bin, möchte ich euch nun an den Ergebnissen teilhaben lassen.

Dank meiner Tochter und eines Gutscheins zum Vatertag, habe ich mir beim örtlichen Modellbaulädchen dieses Set gegönnt:

Harte Fakten

Hersteller: NOCH    (Genaue Bezeichnung: 07069 Start-Set-Begrasung)

Preis: ca. 12€ im Set (Flasche gibt es auch einzeln für ca. 5€)

Inhalt

Im Blister erhielt ich eine Grasstreudose, einen Beutel mit 2,5mm Streugras und passenden Graskleber. Soweit so gut.

Der Deckel der Flasche lässt sich leicht abdrehen und der darunter erscheinende Gittereinsatz lässt sich auch leicht entfernen. Entweder mit dem Nagel oder einem anderen dünnen Hilfsmittel.

Der Kleber ist angeblich spezieller Graskleber mit geringer Oberflächenspannung und längerer Abbindezeit. Möglich, aber ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe lässt genau die gleichen Zutaten erkennen wie im Ponal-Express-Holzleim… Schon mal ein kleiner Spoiler: Es funktionieren beide Kleber.

Anwendung

Eigentlich ist das System ja selbsterklärend, aber sicher ist sicher. Zu meiner Verwunderung fand ich zwei Varianten der Gebrauchsanweisung.

Die auf der Verpackung war etwas sehr dürftig und es fehlte der Hinweis zum Schütteln der Dose. Okay, dies ist durch Bilder weiter unten dargestellt. Aber trotzdem.

Die Anleitung auf der Flasche fand ich ausführlicher. Außerdem bekam ich dort den Hinweis, die Flasche nur zur Hälfte zu befüllen. Das macht im Nachhinein auch Sinn, da der Inhalt auch richtig geschüttelt werden muss. Aber eins nach dem anderen.

Ab in die Küche und heimlich eine Puff-und-Peng-Box (mit Deckel) entführt. Irgendwo muss das Zeug ja auch verstaut werden; ohne dass etwas heraus rieselt.

Eine Beutelecke abgeschnitten und vorsichtig das Streu in die kleine gelbe Flasche umgefüllt. Etwas klopfen, etwas schütteln, fertig. Den Beutel gleich wieder mit einer Klammer verschließen, bevor ein Unglück geschieht.

Mit was fange ich nur an? Ach, Klotzen, nicht Kleckern! Gleich die große Base für mein Kriegsmonster! Passt nicht in die Box. Mist. Egal. Zaghaft den Kleber aufgestrichen. Bevor es zu viel wird, lieber eher partiell. Fertig. Dose schütteln, Deckel ab und vorsichtig drücken.

Wie am schönsten Wintertag rieselt bzw. fliegt das Grasstreu auf die Base. Es entsteht ein schöner Grasteppich, mit erstaunlich vielen stehenden „Grashalmen“.

Allerdings landete auch einiges daneben, aber das ist mehr der Tatsache geschuldet, dass die Base nicht gut in die Tupper passte.

Trotzdem sollte man es nicht übertreiben, denn mit dieser kleinen Dose kann man ordentlich Druck erzeugen. Wenn frisch grundierte Minis in der Nähe stehen, könnte das unter Umständen ärgerlich werden.

Okay, nächster Versuch. Kleinere Bases. Von 25mm, über 30mm bis hin zu 50mm; alles dabei. Einige in die Box gestellt und wie am Fließband geleimt. Beim Streuen auf die Masse hat es den großen Vorteil, dass die Flocken, die sonst daneben gehen würden, gleich auf der nächsten Base landen.

Auf diese Weise habe ich „RuckZuck“ knapp 40 Bases begrast. Die Große, vom Monster, habe ich jetzt nicht mitgezählt. Alles insgesamt in nicht mal 20 Minuten.

Fazit

Ich mag die kleine Dose. Sie macht das was sie soll und das gar nicht mal schlecht. Durch unterschiedlich festes Drücken, lassen sich Menge und Streubild gut steuern.

Einmal die Dose halb voll gemacht und man kommt wirklich weit mit dieser Füllung. Nur halbvoll, damit das Streu sich gut verwirbeln kann und sich, durch die Reibung an der Dosenwand, besser elektrostatisch aufladen kann, um dann möglichst aufrecht steht.

Wenn man das danebengerieselte Streu wieder auffängt und zurück in die Dose packt, wird der beiliegende Beutel für weit mehr als eine Armee reichen. Nach dem Begrasen einfach die Base drehen und vorsichtig über dem Behälter abklopfen. Deshalb auch die Puff-und-Peng-Dose aus Plastik, da an ihr das Grasstreu haften bleibt um es wieder einzusammeln und weiter zu verwenden.

Selbst wenn man eine ganze Platte (90x90cm) teilweise begrasen möchte, könnte es reichen. Aber das ist nur eine Mutmaßung.

Während der Begrasung habe ich den Kleber nicht mehr ganz so flächendeckend aufgetragen, sondern habe auch mal ein paar Lücken gelassen. Das wirkt natürlicher als der „Golfrasen“.

Zum Test habe ich auch mal eine Base mit dem Ponal Express bestrichen. Ich persönlich konnte jetzt keinen Unterschied in der Wirkung/Verarbeitung feststellen. Also durchaus eine Alternative, falls das doch recht kleine Tübchen sein Ende erreicht.

Dadurch, dass es das Grasstreu in verschiedenen Farbtönen gibt, kann man mit etwas probieren und mischen eine sehr natürlich wirkende Grünfläche erschaffen.

Kurz um: Zum Aufbringen von Grasstreu auf Bases und kleineren Flächen, bekommt die Grasstreudose eine klare Empfehlung von mir.

Was sagt ihr zur Grasstreudose? Was haltet ihr vom Ergebnis? Oder bleibt ihr weiter bei Sieb oder Grasmaster? Schreibt es mir in die Kommentare

Und wenn ich nicht gestorben bin, dann begrase ich noch weiter…

>>ENDE<<

Euer Seppel

12 Comments on “Hobbytagebuch – Seppel und die Grasspritzdose”

  1. Ich mag meinen DIY „elektrischer Fliegenklatscher mit Sieb“ ja lieber. Schon weil es etwas genauer geht aber das ist Geschmackssache. Für „große Flächen“[tm] habe ich mir einen zweiten DIY Streuer gebaut. Wieder eine e-Fliegenklatsche aber dann ein Pfannenspritzschutznetz (25cm Durchmesser) in eine Plastikschüssel geklebt und verdrahtet…. Platten? 5 Minuten Sache! *muahahaha*

    1. Moin Sundancer,
      danke für deinen Kommentar!

      Ich merke schon, du denkst im großen Maßstab, große Platte, großer Streuer!

      Ich könnte mich jetzt raus reden und sagen, ich bin Metaller und kein Elektriker. Aber was solls.
      Bin ich zu faul für zum basteln… Und wie gesagt, hatte einen Gutschein.

      LG
      Seppel

  2. Sehr cooler Beitrag!

    Ist auf jeden Fall ein schönes Ergbenis. Hab mir letztes Jahr genau wie SunDancer einen Grasstreuer mit elektrische Fliegenklatsche und Küchensieb gebau…macht sich super für den Preis des Materials 😀

  3. Schönes Review!
    Ich selber nutze die Flockbox lieber als das Fläschchen, aber damit habe ich mich auch etwas doof angestellt fürchte ich.
    Jetzt ist Begrasen nur noch Leim auftragen, Krokodilklemme an die Base und die Figur über die Box halten – das Gras wird durch die Ladung hochgezogen und jeder Halm steht, was ich bei dem Fläschchen nicht hatte.

    1. Hey Bhrian,

      vielen Dank für deinen positiven Kommentar.
      Da ich Angst vor Krokodilen habe, fällt deine Variante leider aus… ; )

      LG
      Seppel

  4. Seppel,
    aus eigener Erfahrung kann ich dir bestätigen.
    Mit der gleichen NochDose kann man auch 60×60 cm Plattenelemente begrasen.
    Es dauert nur und man sollte nicht zu viel auf einmal mit Kleber einstreichen….

    …oder man weiß hinterher warum es Ponal Express heißt

    1. Danke Christian,

      ein wichtiger Hinweiß, nicht nur für mich…
      Auch wenn die Hobbyzeit meistens knapp ist, genieße ich die Bastelei schon, also gar nicht schlimm, wenn es mal wieder länger dauert. Zur Not schnapp ich mir nen Snickers ; )

      LG
      Seppel

  5. Ja, genau

    Das führte dann nur vom TWS Martin vor 6 Jahren zu einer irritierten Nachfrage, was ich denn gegen Express Leim hätte. nix

    Halt das richtige Werkzeug/Material für das richtige Problem verwenden.

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