Hobbytagebuch: „Tische der Möglichkeiten“

Aloha!

„Wo habe ich Werkzeug XY nur hingelegt? Das muss doch hier irgendwo liegen… Irgendwo unter diesem Stapel. Ach guck mal, das habe ich ja auch noch! Verdammt, jetzt lag schon wieder was in der Nasspalette. Und wo ist denn jetzt das passende Bit schon wieder hin? Ich weiß genau, dass ich es HIER hingelegt habe…“

Diese oder ähnliche Situationen kennt vermutlich jeder von euch wenn er auf seinem Mal- und/oder Basteltisch etwas sucht. Und auch bei uns in der Redaktion ist es nicht besser. Auf keinen Fall. In diesem Blog wollen wir euch mal unsere „Bereiche der Möglichkeiten“ vorstellen.

 

Christian

Was soll ich sagen: Ich bin ein Hobbymessi – auch und gerade weil ich im Geländebau am liebsten „schmutzig“ arbeite, also eingefärbtes Matschen und Trockenbürsten von natürlichen Strukturen betreibe. Meine Ausrede: Ich habe schon seit einer Weile keinen guten festen Hobbyplatz. Auch dank des Geländebauprojekts im 1:1 Maßstab. Ich mache mir aber auch keine Hoffnung, denn im neuen Haus wird es nicht besser werden – aber vielleicht etwas strukturierter.

 

Ganz allgemein bin ich niemand der Wert auf Ordnung legt, so lange ich alle Dinge finde. Paradoxerweise sortiere und ordne ich diese Dinge aber liebend gerne irgendwo rein. Denn ich liebe es, Dinge wieder zu finden. Aber da wo gearbeitet wird, wird halt gearbeitet und es sieht dementsprechend (schlimm) aus. Ein aufgeräumter Schreibtisch sagt nur, dass man zur Zeit nichts arbeitet :).


Hannes

Ich habe keinen Hobbyraum – und ja, ich gebe es zu, ich bin arm! Zu den Waffen – Krieg den Palästen! Peng! Peng! … Ich schweife ab. Ich habe einen recht großen Schreibtisch und eine Hälfte ist dem Hobby gewidmet. Der geringe Platz „zwingt“ mich dazu, effizient mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Das führt dazu, dass ich normalerweise nur ein oder zwei Projekte auf dem Tisch liegen habe. Zurzeit sind das die 10 mm Figuren von Excellent Miniatures und natürlich eine paar Modelle von Freebooters Fate.


Michael

Seit mein Hobbyraum „Kinderzimmer“ genannt und von kleinen Menschen bewohnt wird, steht mein Maltisch im Wohnzimmer. Darauf steht außerdem noch mein Rechner und das Chaos regiert. Zum Glück ist der Tisch so groß, dass alles irgendwo Platz findet. Allerdings ist auch der Schubladenschrank, der eigentlich unter dem Tisch stehen sollte, mit Figuren zugestellt. Und er hält praktischerweise auch die kleinen Menschen davon ab, sich am Schreibtisch auszutoben. Meine Lampe ist eine LED-Lampe von Lidl(?) und hat verschiedene Helligkeits- und Farbeinstellungen. Manchmal wünsche ich mir mehr Einstellungsmöglichkeiten für die Position aber sie begleitet mich treu durch den Hobbyalltag.


Markus

Mein Hobbytisch ist immer gedeckt und allzeit bereit zum Weitermalen. Da der Tisch aber auch gleichzeitig mein PC-Tisch ist, wird auch gezockt. Früher hatte ich meine Malutensilien auf bzw. in einer Paintstation und hab diese immer erst aus dem Schrank holen müssen um anzufangen. Dadurch habe ich deutlich weniger gemalt als ich es heute tue. Selbst dieses Hervorholen kann schon eine Hürde am Ende eines langen Tages sein. Wenn alles bereit steht, ist es viel leichter für mich, mir kurz Zeit zu nehmen und etwas an meinen Projekten weiter zu malen. Eine genaue Ordnung meiner Farben habe ich jedoch nicht. Bei mir steht meist das vor mir, was ich zuletzt verwendet habe. Bis jetzt bin ich damit immer gut gefahren.


Sebbo

Mein Hobbyplatz hat sich über die Jahre schon mehrfach verändert – er wurde erst größer, dann doch wieder kleiner. Ich bin damit umgezogen, habe meine Ausbildung hinter mich gebracht, konnte mich dann wieder vergrößern und bin dann noch ein letztes Mal umgezogen. Nach vielen Jahren und Plätzen bin ich jetzt bei dieser Version angekommen. Ich habe genug Platz für all meine Werkzeuge und Farben, für aktuelle und aufgeschobene Projekte. Bestimmt wird das nicht der letzter Malplatz in meinem Leben gewesen sein, aber vieles davon werde ich so, oder so ähnlich beim nächsten Mal bestimmt wieder aufbauen 🙂


Seppel

Meine Mal- und Bastelkarriere begann im Keller. Dort hatte ich eine höhergelegte Arbeitsfläche, einen bequemen Barhocker und war mit meinen drölf Farben recht glücklich. Doch dann kamen der Winter und mit ihm die Kälte in mein kleines Verließ. Mit Handschuhen malen war eher unpraktisch, ich brauchte eine andere Lösung.

Über Ebay-Kleineanzeigen habe ich im Nachbardorf einen alten Schreibtisch gefunden und geschenkt bekommen. Das war mein Aufstieg aus dem Keller unters Dach! Schön mit natürlichem Licht, direkt vor dem Fenster… Schlaue Füchse werden jetzt sagen: “Da gibt es so einen Gesundheitstalk-Podcast!“ Ja ich weiß, dass der Tisch so falsch steht. Aber er passte eben nur da… Zurück zum eigentlichen Text.

So standen in meinem Büro plötzlich zwei Schreibtische: einer zum Arbeiten und einer fürs Hobby. Wunderbar! Ausgestattet mit der klassischen grünen Schneidmatte, mehreren Sortiermöglichkeiten und diversen Lampen kann ich hier sehr gut arbeiten. Die Farben, der Bastelkram und was man eben sonst noch so hat, alles ist „ordentlich“ in den Schubladen des Schreibtisches verstaut.

Und trotz der ganzen Ordnungsmöglichkeiten stapeln sich immer schnell mehrere Projekte gleichzeitig auf dem Tisch. Und so reichte dieser irgendwann nicht mehr aus. Ich erweiterte die Grundplatte von 60x120cm auf 85x130cm. Das hatte rückblickend nur zur Auswirkung, dass sich noch mehr auf dem Tisch versammelte. Mein Kater freute sich allerdings. Auf dem Bild in der Totalen ist ganz rechts eine Küchenrolle zu sehen. Diese liegt in seinem Katzenbettchen, das jetzt direkt an der Heizung seinen Platz gefunden hatte.

Auch kaum zu glauben: Auf dieser doch recht kleinen Arbeitsfläche habe ich alle Teile für den Dungeon mit dem Styrocutter zurecht geschnitten. Wo ein Wille ist, wird einfach etwas zur Seite geschoben…


Steven

Wie mein Bild schon vermuten lässt, habe ich leider kein Bild, welches ich euch präsentieren könnte. Aber woran liegt das? Hobbyaufgabe? Hausbrand? Verleugnung sämtlicher GW-Artikel? Aliens?

Es ist eigentlich ganz einfach. Ich befinde mich gerade mitten in meinem Umzug und mein Bastelplatz zwar schon abgebaut, in der neuen Wohnung aber noch nicht eingerichtet. Mein Vorhaben ist eigentlich, meinen Malplatz so minimalistisch wie nur irgend möglich einzurichten, da ich dort auch am Rechner arbeite und ich nicht möchte, dass meine Teams-Gesprächspartner oder auch Gäste meine Nerdigkeit direkt sehen. Ich mag es einfach, wenn ein Arbeitsplatz „clean“ aussieht. Ob mir das gelingt? Keine Ahnung, aber ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps oder Ideen wie ich das Thema geschickt umsetzen kann?


Daniel

Also bei mir gestaltet sich das mit dem Arbeitsplatz sehr flexibel. Die Materialien, Minis, Arbeitsplätze und Co. sind alle nicht wirklich fest, nur die Lagerstellen sind fix. Und so verstreut sich das Hobby quer durchs Haus. Hier der Versuch einer Auflistung und Darstellung des Ganzen.
Kern des Hobbys ist und bleibt für mich wohl das Minis-Bemalen. Damit habe ich angefangen und es macht mir heute noch am meisten Spaß. Mehr als Basteln und Spielen. Geländebau ist auch noch häufiger aktive Baustelle, dazu aber später mehr. Als ich mir zu Weihnachten 2003 zum Hobbyeinstieg mein erstes GW-Farb-Einsteigerset (Sechsecktöpfen, Bretonen-Bogenschützen) und eine Box Chaoskrieger habe schenken lassen, habe ich mir vorher in diesem Internetz, mit doppelter ISDN-Leitung, schön Infos zum Hobby geholt. Unter anderem gab es da auch so einen portablen Malkasten-Platz zu sehen. Aus Schrankrückwänden und Holzresten habe ich mir dann meine eigene Malkiste zusammengedängelt, die auch noch bis heute hält und ab und an mit Aufklebern verstärkt wird.

Auf dem Oberdeck sind die Farben platziert, mit denen ich am häufigsten male, wobei die weiter hinten stehenden kaum zum Einsatz kommen. Links hauptsächlich Vallejo Game und Model Color, rechts die Vallejo Model Washes und ein paar alte GW-Töpfchen, die ich nach und nach aufbrauche.
Auf der linken Seite habe ich noch ein paar Löcher für Pinsel gebohrt um sie dort stehend zu lagern (abgeguckt von anderen Malstationen dieser Art). Tatsächlich stehen hier aber hauptsächlich alte Pinsel die so gut wie nie zum Einsatz kommen. Noch weiter links hatte ich ursprünglich geplant, Wassergläser einzulassen. Als Rechtshänder war es aber sehr unpraktisch, immer über den ganzen Tisch greifen zu müssen – das hatte ich beim Bau zum Hobbyeinstieg nicht bedacht (an dieser Stelle lagern deshalb jetzt Kleber, Messer und Feilen). Also nutze ich zwei uralte Weingläser von Weinfesten an der Mosel als Behälter für Malwasser. Ebenso nutze ich wie ihr sehen könnt, nur diese eine Trockenpalette, die mittlerweile so dick mit Farbresten voll ist, dass ich sie eigentlich kaum noch nutzen kann. Bisher habe ich noch keinen passenden Ersatz von gleicher Form gefunden – wird aber langsam bitter nötig! Nur ein Fach hatte noch die halbwegs ursprüngliche Vertiefung – der einzige Platz, an dem ich noch Washes anrühren kann.

Im Grunde war es das auch schon. In der unteren „Etage“ finden sich noch Kaffee-Rührstäbchen und Zahnstocher, Putty und Green-Stuff, ein kleiner Nachschub an Farben und Pigmenten, die ich so gut wie nie nutze. Dazu noch ein paar Bases und Minis für mögliche Projekte. Den Müll, der sonst hier noch liegt, habe ich für diesen Blog mal vorbildlichst weggeräumt. Eine simple Büro-Tageslichtlampe liefert dabei das nötige Licht.

Diese Kiste begleitet mich jetzt schon seit bald 20 Jahren und ich werde sie in diesem Leben wohl nicht mehr gegen ein anderes, besser konstruiertes und ausgeklügelteres System tauschen. Optimierungsbedarf sehe ich noch an der Stelle, an der sich die Löcher für die Wasserbehälter befinden. Die könnte ich mal schließen. Ebenso müsste ich die Pinsellöcher mal aufbohren und im unteren Bereich eine oder zwei Wände einziehen, damit die Pinselschäfte nicht wild durch die Gegend spreizen.
Zeitweise hatte ich diese Malstation auf einem Office-Rollcontainer von IKEA gelagert, in dem ich auch weitere Bastelutensilien und Minis aufgehoben habe. Dieser wurde dann, wenn ich gerade mal nicht gemalt habe, zur Seite geschoben. Und zwar so lange, bis ich irgendwann mal keinen Platz zum Wegschieben mehr gefunden habe. Aktuell hab ich ihn in einem Schubfach verstaut (zusammen mit Basingmaterial) und bin jederzeit innerhalb von 2 Minuten malbereit, baue meinen Platz dort auf, wo ich gerade Lust und Platz habe und ansonsten nimmt der Kasten keinen sichtbaren Platz weg.

Für alles andere habe ich dann noch meinen Hobbykeller. Hier kann ich sehr gut Gelände basteln und dann auch zum Trocknen mal stehen lassen. Hier liegt auch der Großteil meiner Sammlung und Bastelmaterialien in formschöne, gelbe Stapelkisten sortiert. Spielen lässt es sich hier auch in Ruhe, der Anblick mehrerer gelber Kistenstapel ist hier aber sicher weniger interessant.

Tja, und dann wäre da noch die Garage im Aufbau, die jetzt im Winter noch verputzt werden soll. Raum für neue Möglichkeiten, Platz für eine Werkbank und dank Dachfenster zur Entlüftung ja vielleicht sogar geeignet für einen Airbrush-Platz oder Raum für einen Resin-Drucker. Aber das ist aktuell immer noch Zukunftsmusik.


Wie sieht denn euer Hobbyplatz aus? Habt ihr einen festen Platz oder seid ihr Hobbynomaden und sucht euch immer wieder neue Ort um dem Hobby zu frönen? Lasst es uns gerne wissen.

 

Bleibt gesund!

Eure Magabotatos

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2 Comments on “Hobbytagebuch: „Tische der Möglichkeiten“”

  1. Hallo zusammen,

    sehr interessanter Beitrag. Ich finde es wirklich schön zu sehen, wie andere Hobbyisten so ihre Mal- und Arbeitstische gestalten. Ich selbst habe zum Malen und Basteln auch einen festen Schreibtisch mit Regalen drum herum, in denen sich der ganze Kram stapelt. So kann ich mich einfach jederzeit an den Tisch setzten und sofort mit dem Hobby anfangen. Dabei sieht mein Tisch teilweise wirklich wüst aus. Daraus ziehe ich aber auch meine Malphilosophie. Alles was ich an unfertigen Modellen besitze, steht auf dem Schreibtisch und wird nach und nach abgearbeitet. Erst wenn es auf dem Tisch wieder leerer wird kaufe ich neue Modelle.

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