Hobbytagebuch: Rost

Moin Moin!

Wer kennt das nicht? Irgendwann möchte man seine Miniaturen oder Geländestücke so richtig alt und verwittert aussehen lassen. Ich zeige euch heute drei Methoden mit denen man ruckzuck auch größere Teile rosten lassen kann.

 

Die selbst gebauten Bases bekommen an einigen Stellen Corrosion Texture von AK spendiert, damit der Rost später nicht nur Farblich sondern auch von der Textur richtig echt aussieht. Die Braune Farbe könnte man durchaus auch als Grundfarbe nach dem Grundieren nutzen, ich habe es dieses mal allerdings vor dem Grundieren benutzt, damit ihr auch ohne diese Texturfarbe einen Eindruck vom Ergebnis bekommen könnt.

Die drei Bases werden schwarz grundiert und mit Gobi Brown von Scale 75 bemalt.

Den Anfang macht ein Produkt, dass gerade in aller Munde zu sein scheint (Bitte nicht essen, es ist giftig!): der Rust-Effekt von Dirty Down.

 

Diese Farbe wird einfach auf das Base geschlonzt, danach schaut man beim trocknen zu und freut sich über ein tolles Rostergebnis. Leider bleibt diese Farbe durch Wasser reaktivierbar und da ich später noch mit Chipping Medium arbeiten möchte und somit viel Wasser auf die Base geben werde, muss die Farbe mit Lack versiegelt werden. Ich habe aus Bequemlichkeit Mattlack mit dem Pinsel aufgetragen, dieser lässt das Ergebnis später deutlich dunkler werden.

 

Methode Zwei benutzt nur einfache Akrylfarben und alte Pinsel. Die Schicht Gobi Brown wird durch eine Weitere Schicht verstärkt, danach wird nicht ganz deckend Kalahari Orange in zwei dünnen Schichten aufgetupft. Wenn das trocken ist, werden wieder zwei Schichten Mars Orange getupft, diesmal noch Sparsamer als beim Schritt davor.

Diese Methode ist schön schnell und führt zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, sieht aber im Vergleich vielleicht etwas unrealistischer aus.

Die letzte Methode für heute ist auch für mich neu: Pigmente. Ich besitze schon länger das Rostpigmente-Set von Vallejo, habe es bisher aber eher als Wüstenboden benutzt.

Für heute habe ich mich einfach an die beiliegende Anleitung gehalten. Zuerst einen Atemschutz (!) aufsetzen, dann eine großzügige Schicht Brown Iron Oxide gefolgt von Old Rust, um die Farbe etwas aufzulockern. Die eher erhabenen Stellen wurden dann mit Rust weiter aufgehellt und am Ende wurde New Rust sehr sparsam teilweise aus etwas Entfernung aufgetragen.

Mir gefällt das Aussehen von Pigmenten schon sehr, ich habe aber keine Lust jedes mal beim Anfassen Farbe an die Finger zu bekommen, weshalb ich die Pigmente fixiere. Dafür nehme ich einfach Isopropanol und eine Pipette, träufle überall was hin, damit die Pigmente feucht (nicht Nass!) werden, warte bis es getrocknet ist und bin zufrieden. Da auch hier das Chipping-Medium noch zum Einsatz kommen soll, wird nach dem Trocknen vorsichtig eine Schicht Mattlack aufgetragen, diese Mal aus der Sprühdose.

Um noch eine Schippe mehr Realismus zu bekommen werden die Bases noch mit einem Metallton trockengebürstet. Das sorgt dafür, dass es blanke Stellen gibt und das Material sich besser als Metall identifizieren lässt. Das ist auch der Moment, an dem ich das erste Base lackiere um die Effektfarbe zu versiegeln.

Alle drei Techniken haben Vor und Nachteile, liefern aber ein Ergebnis, dass mir sehr gut gefällt. Hier meine Gedanken kurz zusammengefasst:

  • Der Rusteffekt von Dirty Down ist wohl am Schnellsten aufgetragen und sieht großartig aus. Leider bleibt er reaktiv und das Versiegeln mit Lack ändert die Farbe deutlich. Hier könnte vorsichtigeres Versiegeln mit Sprühlack oder Enamel-Lack vielleicht die Lösung sein.
  • Die Methode mit den Akryl-Farben ist einfach, schnell und benötigt keine weitere Behandlung und ist also vom Aufwand her am Anspruchslosesten. Leider sieht sie im Vergleich nicht ganz so schön aus wie die beiden anderen Ergebnisse.
  • Die Pigmente haben mich wirklich aus den Socken gehauen, mit ihrem optischen Ergebnis. Leider ist der Aufwand mit Abstand der Größte. Atemschutz tragen ist wichtig, um keine Kleinstteile in die Lunge zu bekommen! Nach dem Auftragen muss es einmal mit Isopropanol (oder Pigmentfixierer) fixiert werden, um danach nochmal lackiert zu werden. Das sind viele extra Schritte die Zeit und Nerven kosten können und für nur eine Base sehr aufwändig werden. Wenn man es drauf anlegt, kann man nach jedem Schritt die daneben gefallenen Pigmente wieder aufsammeln und zurück ins Glas schütten.

Hier noch ein paar Beispiele aus meinem Hobbyfundus:

Den Kran, die Rohre, die Barrikade und das Fass sowie die Messschablone habe ich alle in kürzester Zeit mit der Tupftechnik bemalt. Bei letzterer fand noch ein einfaches Grünspanrezept Anwendung.

Die Marker wurden mit dem Rosteffekt von Dirty Down bemalt und auch hier hat sich die Farbe nach dem Lackieren deutlich geändert aber gefallen tut es mir dennoch sehr gut.

Mein Fazit

Ich werde alle hier vorgestellten Methoden benutzen, je nach Anspruch und Bedarf:

Hier soll schnell eine Base für ein Modell rosten? -> Akrylfarbe. Dort mal fix ein Kettenhemd und Rüstung Rosten lassen? -> Dirty Down. Das soll jetzt richtig gut aussehen und (Trocken-)Zeit ist kein Faktor, weil du 20 Modelle auf einmal machst? -> Pigmente.

Wie seht ihr das, gefallen euch die Ergebnisse, oder sagt euch keine der Varianten zu? Nutzt ihr die gleichen Methoden? Kennt ihr noch bessere Wege Rost darzustellen?  Schreibt es in die Kommentare und lasst es uns wissen.

Rost ahoi,

Euer Michi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert