In der letzten Ausgabe habe ich euch das QKT-Dreieck vor die Nase gehalten, ohne dieses und seinen Nutzen im Hobby zu erläutern. Wie so häufig bei Projektmanagmenttechniken sind sie nicht anders, als “in Form gegossener gesunder Menschenverstand”, aber das Bewusstwerden ist definitiv hilfreich.
QKT steht für die drei Ziele, die ein (Hobby)Projekt hat:
- Qualität (manchmal auch Ergebnis oder Leistung)
Also den Umfang und Erfüllungsstandards des Projekt. Wie viele Modelle bemale ich, auf welchem Standard oder wie groß und detailliert wird meinen Demoplatte oder Geländestück. - Kosten
Grundsätzlich die Mittel, die ich für die Umsetzung des Projekts brauche. Hier oft weniger, das Material, dass ich kaufen muss, sondern die Zeit, die ich dafür aufbringen muss. Außer ich lasse bemalen/bauen etc, was die wenigsten von uns tun. Glaube zumindest ich…. - Termin
Der Zeitpunkt, zu dem alles erledigt werden muss.
Theoretisch können diese drei Ziele mit korrekter Planung gleichermaßen erfüllt werden. Per Definition sind aber Projekte einzigartig und nicht wiederholbar (sonst wären es ja Prozesse 🙂 ), deshalb ist mit Abweichungen zu rechnen. Und deshalb wird gewöhnlich eine Zielhierachie fest gelegt. Also, was ist denn jetzt wichtiger? Dass die Modelle fertig werden (z.B. zum Turnier/Messe), dass ich einen bestimmten Malstandard erreiche oder dass ich die Modelle entspannt an drei Abenden innerhalb von jeweils 2,5 Stunden weg malen kann? Ein oder zwei Ziele sind oft leicht zurreichen, wenn man gegenüber dem Rest Kompromisse eingeht.
Gerade beim “klassischen” Wettbewerbsbeitrag ist die erste Priorität klar die Qualität, meist mit einer zeitlichen Vorgabe. Die “persönlichen” Kosten sind egal, das ist der klassische deutsche Ingenieur oder Start-Up-Ansatz. Es muss gut sein und fertig werden. Koste es was es wolle. Bis zu einem gewissen Grad, ist dies die Selbstausbeutung die man von “erfolgreichen” Hobbisten und Künstlern “erwartet”
Ein ebenso legitimer Hobbyansatz ist die Priorisierung der Zeit (ich muss fertig werden…) und der Kosten (…ohne eine Nachtschicht einzulegen) über die Qualität. Spielfertig, Tabletopstandard – da ist nichts anrüchiges dabei, wenn man das will. Aber andere nehmen das halt als “Billigbprodukt” “Rush job” wahr. In der Produktentwicklung gilt das als “MVP”- minimum viable product – das Minimum, das man einem Kunden zumuten möchte, bezieungsweise, das Eingeständnis, dass man nicht fertig geworden ist.
Der typische Fall im Hobby wird aber der Fall sein, dass man nur begrenzte Einsatzmittel (= Freizeit) besitzt und einen gewissen Standard erreichen will. Also ist die zeitliche Vorgabe nicht so wichtig und wird nach Bedarf neu angepasst. Ein typisches Entwicklungsprojekt oder ein Blizzard-Spiel “It is done, when it is done”
Das ist legitim und auch am Ende meine Vorgehensweise, hat aber ganz eigene Probleme. Vor allem wenn dann doch die Terminpriorität hochgestuft wird.
All diese Ansätze sind legitim, man sollte sich nur ihnen bewusst werden. Und eben sein Projekt entsprechend zu planen und priorisieren und Pläne bei Änderungen und Problemen anzupassen. Aber (realistische) Planung und vor allem Änderung oder Anpassung der Planung ist ein ganz eigenes Thema…
Ich verschwinde jetzt auf LARP-Con und muss ich wahrscheinlich gerade die (Spiel)Welt retten.
Bis dahin freue ich mich auf eure Kommentare
Hallo
Ich muß gestehen, daß ich bei meinen Hobbyprojekten seltenst so analytisch vorgehe.
Häufig dient ein fixer Termin, wie bspw. ein Turnier als Endpunkt und Motivationskeule. Ich bin zugegebenerweise ein Meister der Prokrastination.
Der Materialeinsatz ist im Regelfall überschaubar, da die Werkzeuge (Pinsel, Farben) und Baumaterialien meistens vorrätig sind.
Und ja es wäre ein Traum, so alles gut vorher geplant und im realistischen Zeitplan wäre. Aber wo wäre dann der Spaß?
Purer Hobbyspaß!
Da kommt ja allein beim Lesen schon Frust und schlechte Laune auf.
Verstehe den Mehrwert dieser Artikel einfach nicht…
Und ich verstehe diesen Kommentar nicht. Was ist den dein Problem?
Was hast du den jetzt verloren, dass du jemandem, der seine Zeit nutzt um dir kostenlosen Hobbykontent zu geben, welcher jenseits von “dann tragen wir Markenprodukt B auf” liegt, so einen ziellosen Kommentar dar zu lassen? Die Zeit, die das gedauert hat, hättest du bestimmt sinnvoller verwenden können.