Louie lustiges Lamentieren – Sprintvorbereitung im September

So, der Malathon kündigt sich an, Zeit Mal Butter bei den Fischen zu bekommen. Im Juni haben wir über den Ist-Stand gesprochen, im Juli neue (Zwischen)Ziele und damit eine neue Arbeitspaketeplanung vorgestellt. Also müssen wir jetzt ins Handel kommen und auch die Fortschritte überwachen.

Aber wie messe ich Fortschritt?

Das ist im Projektmanagment tatsächlich eine knifflige Frage. Der allererste Schritt ist dabei natürlich Abnahme- und Messkriterien zu definieren. Schon da liegt der Teufel im Detail? Wann ist eine Miniatur (spiel)fertig. Welcher Malstandard soll erfüllt sein, muss sie überhaupt gemalt werden, braucht die Mini eine (gestaltete) Base?

Intuitiv ist das den meisten Hobbyisten klar, was denn ihr Endzustand sein soll, es hilft es sich aber auch noch Mal bewusst zu machen. Denn oft genug erwische ich mich, an einer Miniatur zu malen, bis ich keine Lust mehr auf sie habe. Und dann ist sie halt fertig.

Genau dafür gibt es in der Produktentwicklung auch einen Begriff: MVP – MinimumValidProduct – das Produkt, welches man dem Kunden geradeso noch zu muten kann aka “WirSindHaltNichtRechtzeitgFertigGewordenUndMüssenReleasen”
Wenn wir nicht gerade Auftragsmaler sind, sind wir da immerhin unser eigener Kunde, das sollte der Abgleich von Soll und Ist-Zustand dann konfliktfrei laufen.
Hier geht es auch um verschiedene Projektstile (Oft als Hardware/Wasserfall vs Software/Agil), ob man ein fixes Ergebnis anstrebt, und daraufhin durchplant oder auf Basis von Zwischenschritten und Reevaluierung die nächsten Pakete definiert und schaut was man mit Zeit&Mitteln hinbekommt.
Auch wenn ich oft eine klare Vision habe – gerade beim Bauen und Malen bin ich doch oft sehr “go with the flow” und mache erprobte Zwischenschritte bis ich ein Ergebnis habe, das mir reicht oder ich meine Deadline erreicht habe. Und dann bleib das Modell oft in dem Zustand oder ein ewiger Work in Progress in der ToDo Kiste.
Damit ist aber noch nicht die Messung des Fortschritts geklärt. Hier gibt es mehrere erprobte Methoden . Zum Beispiel wie viel Zeit/Material ist  vom Plan verbraucht, der auf geprüften Erfahrungswerten beruht. Wenn man weiß, dass man für eine Vitrinenmini normalerweise 8h braucht, weiß man, dass man nach zwei Malabenden und vier investierten Stunden ungefähr halb fertig sein sollte oder ist. So routiniert sind aber nur wenige G erade bei Komplexen Projekten, die in viele Teilschritte zerlegbar sind, könnte man hier viel Aufwand treiben und die Aufwände für Zwischenschritte und Einzelmodelle eines Trupp schätzen und erfassen. Das ist motivierend um Fortschritt zu sehen.

Pareto-Prinzip: Beispiele einfach erklärt - Projekte leicht gemacht

Man sollte sich aber nicht in die Tasche lügen, den gerade bei Hobbyprojekten schlägt das Pareto-Prinzip gnadenlos zu.
80% des gewünschten Ergebnisses werden mit 20% des Aufwands erreicht. Ist ja nur Routine. Das Modell ist “Oh Shit!-Fertig” Die restlichen 20% bedürfen dann 80% des Aufwands. Nacharbeiten, Details, Fehler ausbessern. “Nur doch die Base machen und ein paar Highlights setzen”. Wir sind gut darin uns zu verzetteln.

Deswegen nutze ich für mich nur noch zwei Methoden um Einzelpakete zu messen: 50:50 und 0:100

50:50 sagt, das man 50% schon geschafft hat, wenn man sich hinsetzt, geplant und mit dem Projekt wirklich(!) angefangen hat. Da ist man Flow und die 100% bekommt man erst mit Fertigstellung.
0:100 ist der Ansatz: “It is only done, when it is really done! And finished! Stop fideling!”! Fertig ist erst wenn man fertig ist, vorher ist nix fertig und nix berichtenswert. Da komme ich primär aus (aktueller und schlechter) Erfahrung von der Arbeit und Pareto-Geplagter.

Was ist der Fertigstellungsgrad? - Wissen kompakt - t2informatik
Egal wie gut es voran ging – bevor es fertig ist kann immer noch was schief gehen.

Und wann ist es den fertig? Nun, dazu habe ich ja euch schon was zum MVP und Q-K-T geschrieben. Und ich mag 85% 🙂

Call to action:

Das klang jetzt alles wieder sehr theoretisch und nach viel lamentieren. Ist es ja auch, schaut auf den Titel. Ganz viel konkrete Praxis kommt aber nächste Woche mit den Planungen der Redaktion für den Malathon.

Aber hier konkret die Anschlussplanung und Fortschritte zum Juli

Nekropolis
  • Regelwerk: intensiv gelesen; Check! 100%
  • Regelwerk ausprobieren: ..ich bin mal gnädig, ich bin drin …50%
  • Völliges durcheskalieren beim Auswählen und Bauen meiner Blood-Gathering: 100%
  • Die Probemodelle für das Farbkonzept Grundiert: 0% – grundierte Minis sind geduldig
  • Die Minimum Bones-Gathering für den zweiten Spieler. Minis und Idee sind da, Plan noch nicht: 0%
  • Minimumplatte/Matte für erste Spiele: Technikstudie durchgeführt, Material beschafft, Idee vorhanden: 0%

…immerhin war ich so klug und habe nicht direkt mit der “Diorama-Platte” losgelegt…..

Mehr erfahrt ihr dann im Malathon auch zu den anderen Dingen….

Über Christian

Christian begann als Gastautor und bissiger Kommentator, wurde dann Redakteur im Blog und gehört inzwischen zu den "Großen Alten" Trotzdem ist es immer noch für sein zu schnelles Reden bekannt und für seine Klugkoterei berüchtigt. Obwohl er kein Historischer Wargamer ist, ist er einer der "HistoSpacken" der Redaktion. Sein Fokus im Hobby liegt auf Freebooter's Fate, Summoners, Geländebau (aktuell gerade 1:1 Maßstab) und Hobbyphilosophischem. Ganz allgemein spielt er lieber Skirmischer als Rank&File-Massensysteme

Alle Beiträge von Christian →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert