Sind das noch Worte der Woche oder ist das schon narzisstische Nabelschau? Lamentiert der Louie nicht an anderer Stelle schon lustiger? Und ehrlich? Ist mir egal, denn ich habe euch ein Geständnis zu machen:
Ich bin ein schlechter Hobbyist – und ich finde das völlig okay!
Das Bombardement der Inspiration
https://www.magabotato.de/2019/03/worte-der-woche-unser-hobby-motivation-und-soziale-events/
Mal wieder war es die Hamburger Tactica (2024), als Kulminationspunkt meines Hobbies, aber bis mir die Erkenntnis kam brauchte ich noch länger. Dieses Mal nutzte ich die Gelegenheit quasi die ganze Messe Demospiele für “Brawl Arcane 75” zu geben und damit Sebbo und Daniel “den Rücken frei zu halten”. Die ganzen Platten guckte ich mir nur kurz an, machte wenige Bilder und hatte am Ende auch keine Lust dazu noch einen Bilderblog zu machen. Da tun andere auf Instagramm besser als ich.
Einkaufen tat ich kaum, von wenigen Minis abgesehen. Die geplante Demo für “By Fire & Sword” kam mangels Zeit & Energie am Sonntag auch nicht zustande-
Und ganz ehrlich: für mich war es eine schöne Tactica!
Da gleiche auch mit meinem Summoner-Turnier in Aschaffenburg; Ich habe gewonnen ..vor allem an Erfahrung. Ich dachte ich kenne Summoners, aber: Zwei klare Niederlagen, falsches Szenarioverständnis, ein Gnadensieg gegen eine hochmotivierte 12jährige, meine Minis eher unspektakulär, Drittletzter Platz – und es war ein schöner Tag für mich
Ähnlich auch mit meinen Freebooter’s Turnieren; schon lange auf keinem gewesen, 2022 habe ich nach einer 14:0 Niederlage dem Schiffsjungen-Nik meinen Titel als Obergoblin abgetreten, den er jetzt bei allen Messen auf seinem T-Shirt trägt. Und ich fühle mich befreit.
Und dann hatte ich endlich wieder Energie und kann auch meine Modelle grundieren. Aber erstmal kümmerte ich mich um Garten und Veranda und auch die LARP-Saison musste vorbereitet werden. Den Malathon in Herbst ließ ich dann trotz Planung spontan wegen Krankheit aus. Fand ich auch nicht schlimm.
Über Fünf Hobby-Säulenstümpfe
Meine Sammlung ist ein mittleres Chaos und bei aller Lust neue Modelle zu kaufen – ich brauche aktuell keine und immer wieder denke ich mir: Brauche ich das wirklich? Aktuell bin ich eher damit beschäftigt Modelle wegzulagern und nicht sie zu präsentieren.
Ich war ja mal Geländebauer, aber meine letzte “Platte” ist ein gutes Stück her und bei allem Interesse und Ideen an Geländebau habe ich in letzter Zeit nichts mehr gebaut. Das selbe auch mit Umbauten, die mir Mal in der Vergangenheit Spaß machten. Immerhin habe ich viele Zwerge und alle meine Summoner-Modelle zusammengebaut und etliche Ideen in meinem HobbyTagebuch skizziert. Auch arbeite ich wieder an meinen “JugendMittelalter forscht”-Projekten
Malen, das ewige Thema und Hindernis. Wirklich ambitioniert war ich hier nie, aber meinen persönlichen Malfähigkeits-Peak erreichte ich in der Elternzeit 2016, auch wenn ich danach in den Malathons teilweise noch viel malte. Es ist schön und erschreckend zuzusehen wie Redaktionskollegen in dieser Zeit zu ambitionierten Malern aufstiegen und wie viel und routiniert Andere malen. Nicht meine Baustelle
Spielen. Das würde ich wie viele gerne mehr. Vor allem mit Redaktionskollegen, Ehepartnern und Kindern. Aber ist einfach nicht öfter oder bedarf mehr Community-Arbeit. Und ich sitze ja auch nicht da, und zittere vor aktiven Entzugserscheinungen. Hier gilt: Spielen ist wie beim Metzger – es darf gerne etwas mehr sein.
Übers Hobby quatschen: Das mag für jemanden, der hier einen Blog schreibt und seine Meinung in Podcasts kund tut, seltsam klingen, aber: hier könnte ich so viel mehr machen! Ich verfolge kaum mehr Releases, Instagramm und sogar unseren Discord nutzte ich viel zu wenig, auch wenn ich regelmäßig redaktionell unseren Malabend betreue (ich male da halt selten 🙂 ) Und so viele Podcast-Pläne könnten schon umgesetzt, aufgenommen, geschnitten und als Reserve im BackLog sein – wenn man sich nur aufraffen und koordinieren würde.
Also, auch wenn meine Hobbysäulen wohl eher Stümpfe (in unterschiedlichem Erosionsgrad) sind, stört mich das? Über Hobbykrisen habe ich ja schon Mal was geschrieben
Sollte ich nicht lieber mit dem Hobby aufhören, da ich es nicht “richtig” betreibe ?
Die größte Freud ist doch die Zufriedenheit
Nein! Denn mein Hobby macht mir Spaß und niemand definiert mein Hobby außer mir. Auch wenn manche sich gerne messen, wer denn der “bessere” Hobbist ist. Wer die cooleren Bilder auf Instagram postet, mehr Systeme kennt/spielt oder Miniaturen hat und toll bemalt hat. Wer das bessere Spielverständnis hat, das Turnier gewinnt oder höher in der NTR platziert ist. Oder den interessanteren Podcast hat!
Aber ich bin zufrieden, mit dem was ich tue, denn am Ende muss es mir nur eines bringen: Freude und Ausgleich.
Versteht das bitte nicht falsch, auch ich habe Ambitionen! Unter einem gewissen Standard male ich meine Minis nicht an, eine Partie versuche ich immer zu gewinne, aber so dass beide Spaß haben. Minis baue ich gerne um und viel zu viele GeländeIdeen spuken durch meinen Kopf. Und beim Einschlafen gehe ich gerne meine Konzepte für die “Geschichtsstunden”-Podcasts im Kopf durch. Mein Hobby ist mir nicht “egal” !
Aktuell habe ich mehr Motivation als Zeit, oder anders herum formuliert: Nicht genug Motivation für dieses Hobby um ihm mehr Zeit zu widmen. Motivationstrainer setzten gerne an:
Good, better, best. Never let it rest. Until your good is better and your better is best. May you never rest!
Oder ganz hart
Be good, Get better at it or Let it be!
Und ja, da ist was dran, wenn man voran kommen will, wenn man besser werden will. Und wenn man darauf Lust hat, kann sowas ein toller Antrieb sein
Aber niemand definiert mein Hobby außer mir. Ich muss mich nicht über Hobbyerfolge definieren, ich nutze mein Hobby als Ausgleich von Beruf, Familie und Haus & Gartenarbeiten. Das Hobby gibt mir Frieden, ich bin damit zufrieden. Ich will nicht, das mein Hobby mich verrückt macht.
Daher wäre mein HobbyMotivationszitat
Bist du zufrieden mit deinem Hobby?
Ändere, womit du nicht zufrieden bist.
Bewahre, was dich zufrieden macht
Und beende, was dich unzufrieden macht.
C.M.; schlechter, aber zufriedener Hobbyist
Von daher: aktuell bin ich damit zufrieden, ab und zu ein paar Gussrahmen zusammenzubauen, ein paar Ideen umzusetzen und diese Blogs zu schreiben, nachdem ich Rasen mähen und Wäsche machen musste und den Müll der Töchter pädagogisch sinnvoll weggeräumt (lassen) habe.
Macht mich das zu einem schlechtem Hobbyisten? Vielleicht? Aber das ist okay! Denn es ist mein Hobby und ich bin damit zufrieden!
Wie geht es euch im Hobby? Wie wichtig ist euch Ambition und dann war ihr zuletzt mit eurem Hobby zufrieden.
Schreibt es uns in die Kommentare!
die Mal säule ist bei mir sehr klein,
bei summoners hab ich ausnahmsweise doch mal selbst alle modelle bemalt,
bei guild ball habe ih das jetzt zum ersten mal vor, eine kleine gilde (Schäfer) zu bemalen.
Systeme habe ich zu viele angefangen und auch fast angefangen, diese jahr sollten es zwei werden die ich neu anfangen wollte, es ist dann ein 3. geworden und die beiden anderen habe ich aufgegeben und so langsam scheint auch die Erkenntnis zu kommen das es an systemen reicht
Obwohl ich noch fünf systeme habe spiele kaum, eins der Systeme kann man solo spielen, selbst da zu komme ich nicht.
Also ich würde sagen es geht auch schlimmer und ich sehe mich nicht als schlechter Hobbyist
Ein schöner Artikel über Selbstkritik im Hobby und die Einsicht, dass es ein Hobby ist und man Spaß haben sollte und kein „Das muss auf Biegen und Brechen“. Es hilft auch mal externer Druck wie ein anstehendes Turnier, solange es nicht zu viel wird.
Mir hilft mein Hobby Tagebuch. Ich führe eins seit 2022, anfänglich nur um Spiele zu erfassen, aber seit einer Magabotatofolge, habe ich mir seit August 23 auch angewöhnt meinen Malen/Bastel Fortschritt nach jeder Session zu notieren.
Zwischen den Jahren 23/24 hatte ich mir einfach mal Ziele für 2024 gesetzt:
50+ Spiele mit 4 bis 6 Turnierteilnahmen – 100 bemalte Minis – 40 Gelände entspricht ca.
Pro Monat 4 bis 5Spiele – 10 Minis – 3-4 Geländeteilen bzw.
Pro Woche 1 Spiel – 2 Minis – 1Gelände
Dazu nur keine neuen Armeen anfangen und nur die allernötigsten Miniaturen kaufen.
Dabei habe ich mich bewusst nur zum Teil auf Systeme festgelegt. Ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass in 4-5 Monaten ein Freund mich mit einem neuen System anfixen könnte, oder im Spieleverein gibt es einen Hype für ein System oder ein altes System wird ausgegraben.
Dennoch hatte ich bestimmte Systeme im Hinterkopf die ich aktuell spiele oder mal wieder spielen wollte. Saga, Warcry, Battlech und Infinity. Geländetechnisch wollte ich mein Projekt Wüstenmatte und Wüstengelände schon seit Jahren mal angehen.
Das erste Halbjahr lief hervorragend. Mit dem Druck durch die Saga Heerschau habe ich 48 Römer und Normannen bemalt und damit 2 Armeen abgeschlossen. Hinzu kamen 8 Battlemechs, 12 Frostgrave Minis 4 Sigmarines für Warcry und 28 Geländeteile für Wüste, Wikinger und Frostrgrave. Um das ganze etwas zu strukturieren habe ich pro Monat kleine Malziele gesetzt. 8 Saga Reiter und 4 Battlemechs in einem Monat und wegen Zeit/Unlust nur 4 Saga Veteranen im nächsten. 4 Battlemechs wurden dann von März auf April auf Mai bis Juni vor mir hergeschoben, aber ich fand es nicht schlimm. Gelände wurde nach Lust, Laune und Zeit zwischengeschoben. Im August konnte ich nochmal 15 Miniaturen bemalen und 28 Gelände basteln. Und dann? September+Oktober habe ich keinen Pinsel angefasst oder Kleber oder sonst irgendetwas im Hobby gemacht. Mal in ein paar Büchern geblättert.
Auch meine Spiele waren durchwachsen. 50 als Ziel ist nicht wenig, aber eigentlich machbar. Wenn man bedenkt, dass man auf einem Turnier 3-4 Spiele am Tag macht lässt sich damit Leerlaufzeit ausbügeln. Dazu sind kleine Spiele wie Warcry in einer knappen Stunde machbar und es gehen dann auch 2-3 hintereinander.
Aber es kam natürlich anders als geplant. Für Saga konnte ich lokal niemand finden und hatte nur 2 Spiele. Dafür dann 12 über TTS inklusive einer internationalen Turnierliga, wo ich gegen Engländer und Polen spielen konnte. Eine geile Erfahrung! Wurde dann vorletzter, aber das war mir egal.
Andere Turniere? Nix – Frostgravespiele? Nur 3, und das bei dem Aufwand, den ich reingesteckt hatte. Infinity? Nix – lokal niemand interessiert, Neue Edition kommt und zieht irgendwie an mir vorüber, ohne mich zu jucken. Saga? Seit Abschluss der Heerschau bin ich da ausgebrannt und verfolge es nicht aktiv. Einzig Warcry mit 5 Spielen und Battletech (CBT und AS) mit 12 Spielen liefen konstant über das Jahr hinweg. Mal einen Monat mehr, mal weniger.
Zwischendurch bin ich recht günstig über Necromunda gestolpert und bastel mehr oder weniger fleißig an einer Platte und bemale Modelle.
Ansonsten bin ich ab und an zu Solospielen zurückgekehrt, wenn ich spontan am Freitag/Samstag um 22:00 Zeit habe und niemand online verfügbar ist eignen sich 5 Parsec from Home oder 5 Leagues from the Borderlands hervorragend um ein Spiel in 2 Stunden zu machen. Und die Regeln geben einem eine schöne Hintergrundgeschichte dazu.
Fazit Ende November –
43 Spiele, (20 Real, 8 Solo, 15 Online ) 86 Bemalte Miniaturen, 53 Geländeteile
Neue Sachen gekauft – Eine Grundbox Necromunda mit einem Spezialwaffengußrahmen
Lernerfolg/Bestätigung/Teufelskreis – Für Mal-/Bastelfortschritte und Motivation in einem bestimmten System brauche ich Spiele darin. Für schöne Spielerfahrungen braucht es bemalte Miniaturen und schönes Gelände, zumindest das meiste Grundiert mit ersten Farben und nicht nur graues Plastik. Der Hund beißt sich in den Schwanz.
Bin ich ein guter Hobbyist? Na ich denke mal schon. Auch wenn der eine oder andere sagen könnte „Online TTS Spiele sind keine echten Tabletopspiele. Solospiele auch nicht.“
Bin ich zufrieden – Ja. Auch wenn ich meine Ziele vermutlich nicht zu 100% erreichen werde, bin ich doch nah dran. Ich konnte Armeen und Geländeprojekte abschließen und das steigert die Befriedigung. Im lauf des Jahres habe ich mich nicht von Hypes anstecken lassen und nur eine neuen Baustelle eröffnet.
Kleine Skirmisher Systeme sind mir lieber, da schnellere Malerfolge und Projektabschlüsse. Agnostische Systeme sind super um Restbestände vom Pileof Shame zu verringern.
Black Ops mit Infinity Miniaturen für Spezialoperationen bei einer Battletech Kampagne (Rette den Piloten, Sabotiere Mech, Sammle Informationen…) kreisen bei mir schon länger im Kopf herum.
Was ist der Plan fürs nächste Jahr um wieder zufrieden zu sein?
Ich teile mir die Ziele auf in ein Optimalziel, ein Megasuperultraziel und Bonusziele.
Optimal – 25 Realspiele – 60 Miniaturen – 40 Gelände (die Necromunda Platte bringt locker 30)
Megasuperultra – 50 Spiele total (mit online und Solo) – 100 Minis – 50 Gelände
Bonus-
Saga Heerschau? Mal kucken, hätte genug auf dem Pile of Shame aber die Motivation ist gerade null und lokal spielt es keiner
Turnierbesuch vielleicht auch zwei ?
Wintermatte und Gelände basteln?
3-4 Kampagnen mit jeweils 3-6 zusammenhängenden Spielen?
NecromundaKampagne
Infinity Wiedereinstieg? Zumindest ein paar Miniaturen bauen und bemalen für Solo 5pfH
Weiter Tagebuch führen,zumindest 1x Woche eintragen was gemacht wurde
Alle 3 Monate Zielkontrolle
Alle 3 Monate den Hobbyschrank ausmisten. Aktuelles bleibt, eingeschlafene Projekte kommen in Kisten in Keller. Was man nicht sieht, macht kein schlechtes Gewissen.
Öfter auf Magabotato schauen 😉
Mal schauen was das neue Jahr bringt und was lokal gespielt wird…