Es hört dich immer noch keiner schreien im Weltall – Stargrave III

Moin!

Vor einiger Zeit haben wir euch im Rahmen unserer Stargrave-Blogs unsere gebauten Crews und Ideen dazu vorgestellt. Heute zeigt die zweite Hälfte der Teilnehmer die bemalten Ergebnisse.

Viel Spaß damit!

Dieses Projekt wird unterstützt vom Würfelkrieger Karlsruhe. Vielen Dank dafür!


Sebbo

Wie immer, wenn ich mir etwas fürs Hobby vornehme, kommt mir irgendwas langweiliges dazwischen. Ich denke mal, das kennt leider jeder Hobbyist zur Genüge. Trotzdem habe ich es endlich geschafft meine Crew zu bemalen und eine spielfertige Truppe aufzustellen. Alle Modelle sind mit Duncans hervorragenden Two Thin Coats Farben und den nicht minder großartigen „PK-PRO GreenLine MC1 – Rotmarder-Imitat“ – Pinseln bemalt. Beide Produkte kann ich nur empfehlen. Wer dazu mehr wissen möchte, kann mich gerne hier in den Kommentaren oder auf unserem Discord dazu befragen 🙂 Aber jetzt genug der Vorrede!

Die Hintergrundgeschichte meiner Modelle habe ich im ersten Teil unseres Blogs bereits erzählt, jetzt soll es um die Modelle selbst gehen. Ich habe versucht, mit hellen und, für meine Verhältnisse, sehr bunten Farben zu malen. Jedes Crewmitglied hat seine eigene, helle Farbpalette bekommen, die Waffen habe ich bei allen gleich bemalt. Damit wollte ich erreichen, dass die Minis erstens auch auf dem Tisch gut lesbar sind, aber auch, dass sie sich von meinen anderen, sehr „grimdarken“ Modellen unterscheiden. Schließlich führe ich hier keine Armee, sondern Individuen in den Kampf. Die Bases habe ich Rot bemalt, weil ich mir zum einen schon immer mal einen roten Marswüstenspieltisch gewünscht habe und zum anderen, damit das blaue Aliengras gut zur Geltung kommt. Den Wüstentisch habe ich natürlich noch nicht, vielleicht finde ich ja irgendwo mal eine coole, rote Matte oder baue mir selbst ein kleines Spielfeld.

Hier also meine tapferen Streiter:

Als nächstes steht der Raumschiffbau meiner „Junk Raptor“ auf dem Programm. Begonnen habe ich damit bereits. Dabei sind mittlerweile schon mehrere Legoteile, eine halbe Heißluftpistole, viel Natron und ein Spielzeug-U-Boot verbastelt worden. Außerdem sind noch einige Bitz aus dem 3D-Drucker dazugekommen. Ich bin selbst gespannt, wo die Reise enden wird, freue mich aber schon darauf. Wann ich soweit bin, kann ich aber leider nicht sagen… Da wären wir wieder beim Problem vom Anfang…

Noch hat meine Crew außerdem kein einziges Spiel gemacht. Ein Schicksal, dass vermutlich nicht nur meine Minis betrifft. Auch hier hoffe ich auf bessere Zeiten und schaue ein klein wenig neidisch auf Simons Bericht hier unter mir. Aber wenigstens kann ich durch seine Erzählungen als Zaungast an seinen Abenteuern teilhaben:


Simon

Dr. Armitage und die “Five Star Void Buccaneers

 

“Logbuch des Captains / Eintrag Nummer 328/7m2

Hier spricht Professor Dr. Heinrick Portello Jamesson Maria Armitage. Endlich komme ich dazu, einen Eintrag zu machen. Es sind jetzt 2 Tage, 53 Wochen und 6 Ajaru vergangen, seit wir die olle Spelunke „Shell23“ verlassen haben. Orpet Marzh, die Götter mögen Seiner gnädig sein, kam mit dem Artefakt zu mir und wir haben uns aufgemacht, die Fundstelle zu untersuchen. Im Rückblick ergibt da einiges Sinn, was ich damals nicht in Zusammenhang bringen konnte. Aber ich greife vor. 

An der Fundstelle war, abgesehen von einer anderen plündernden Gruppe, nichts von Wert zu finden. Interessanterweise ließen die „Anderen“ alles, was ansatzweise von Recyc-Wert war, liegen… als würden sie etwas ganz bestimmtes suchen. Als sie uns bemerkten, schien es kurz, als wenn es zu einem bewaffneten Restepicken kommen würde… doch als, ehem… als sie … Orpet sahen, waren sie so schnell verschwunden wie Krompetz auf einem Harpon. 

Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht wirklich Zeit dem nachzugehen, denn der, an sich schon ziemlich verschwiegene Orpet, sprach danach nur noch in absolut dringlichen Angelegenheiten mit mir und dann immer in diesem besonderen Ton. Als wenn er versuchen würde, einem besonders dummen Kind 3 Quaesters beizubringen. 

Mit Sicherheit hätte ich irgendwann mehr aus ihm herausbekommen, wenn wir nicht den Hinweis bekommen hätten, dass auf der Minenwelt Tebetu 10 jemand rumläuft, der uns bei unserer Suche helfen könnte. Ich habe alles andere vergessen und sofort die Jammu klar machen lassen um in das System aufzubrechen. Keziah brachte die Jammu so weit in das System hinein, dass wir kaum ein paar Stunden zum Aufwachen aus dem Kislimu-Schlaf hatten, bevor wir auf Tebetu 10 anlandeten. Nach einigem Umhorchen hatte Pickman über Umwege Kontakt mit unserem mysteriösen Informanten hergestellt und uns wurde ein Treffen bei einem der vielen Minen-Raves vorgeschlagen, die es an diesem Wochenende gab.

Als wir dort ankamen, dauerte es nicht lange, bis wir feststellten, dass eine weitere Gruppe sich in der Menge mehr oder weniger unauffällig umsah. Ich weiß nicht mehr, wer so dämlich war rumzuballern, denn, abgesehen von ein paar versteckten Pistolen, mussten wir alle Waffen bei der Security abgeben. Innerhalb von Sekunden brach die Hölle los und es war klar, dass wir so unseren Kontakt wohl nicht finden würden. Wie die Opportunisten, die wir mittlerweile sind, haben wir versucht, alles, was ansatzweise wertvoll aussah, mitzunehmen.

Orpet wurde ziemlich am Anfang von seiner Gruppe getrennt. Er gab noch durch, dass er sich die Security-Logs von einem Terminal herunterladen wollte. Vermutlich, weil er dachte, so unserem Kontakt auf die Spur zu kommen. Er hatte es auch fast geschafft, als er von einer Handvoll Leuten aus der anderen Gruppe umringt wurde. Orpet war ein widerlicher, verschlagener und zäher Typ, aber das, was die aus der anderen Gruppe mit ihm veranstalteten, kann er nicht überlebt haben. Wir haben ihn auf jeden Fall seitdem nicht mehr gesehen. Es hat keine 2 Tage gedauert, bis die Crew sein Zeug unter sich aufgeteilt hatte. 

Keziah fand die Idee von Orpet mit dem Sicherheitsterminal aber gut und hat es irgendwie in dem Chaos geschafft, ein anderes anzuzapfen. So hatten wir, neben einem Crewmitglied weniger und ein paar frischen Durchschüssen und Narben mehr, auch etwas über unseren Kontakt herausgefunden: Anscheinend hatte er oder sie sich vorher in einer der stillgelegten Minen aufgehalten, die es massenweise in dem lokalen Asteroidengürtel gibt. 

Wir haben also beschlossen, die Wunden zu lecken, Proviant und Ausrüstung aufzunehmen und uns nach einem lokalen Tunnelkriecher umzugucken. 

Für einen anständigen Reisebegleiter hat leider die Bordkasse nicht gereicht. Stattdessen konnten wir Sherman “Sluggy” McSlughfaze für uns “gewinnen”. Naja… sagen wir so. Rank’ar ist ganz gut mit den Karten und nach ein paar Runden 3 Quaesters war der arme so blank, dass er uns seine Brutmutter verkauft hätte.

Wir haben also alles eingepackt und uns auf zu dieser Mine gemacht. 

Dort angekommen, wurde uns ziemlich schnell klar, dass wir nicht alleine waren. Zahlreiche Schotts waren erst vor kurzer Zeit aufgebrochen worden und in einigen Bereichen leuchtete sogar Licht. Am Ende fanden wir eine große Höhle, in der ein paar Minenarbeiter die Hoffnung auf den großen Fund noch nicht aufgeben hatten. Doch leider war ihnen die Maschine durchgegangen und die führungslose Grabmaschine raste hin und her und machte alles in ihrem Weg platt. 

Wir wollten schon wieder leise den Rückzug antreten, als auf der anderen Seite der Höhle aus einem Eingang eine Handvoll mittlerweile nicht mehr Unbekannten aus den Schatten traten. Es war dieselbe Gruppe, die wir schon in der Bar getroffen hatten. Das ließ nur zwei Schlüsse zu: zum einen waren wir nicht alleine auf der Suche nach unserem schattenhaften Kontakt. Zum anderen schien es hier doch noch etwas Wertvolles an Informationen zu geben, denn sonst wären unsere “Freunde” genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. 

Nachdem wir uns kurz beraten hatten und Corbin zu bedenken gab, dass die Bordkasse und unsere Mägen ziemlich leer waren und es dort unten bestimmt irgendwas gab, dass sich zu Geld machen lassen würde… naja… kurz gesagt, gab es nicht wirklich… nahmen wir den Kampf doch auf. Sluggy wurde von zwei Minenarbeitern zu unappetitlichem Matsch zerkloppt und der Rest hat auch ordentlich einstecken müssen. Am Ende sind wir mit einem Rucksack voller Kristalle und dem vagen Hinweis, dass unser Kontakt noch weiter draußen in dem Asteroidengürtel gewesen ist, wieder abgezogen.

Wirklich viel schlauer sind wir nicht, aber dafür brauchen wir mal wieder einen neuen ersten Maat. Und vielleicht ein kleineres Shuttle, denn wenn wir jetzt noch weiter in den Gürtel müssen, brauchen wir was, das etwas navigierfreudiger ist als die dicke Jammu.

Eintrag Ende”

 

Als ich vor einiger Zeit zu diesem Projekt gestoßen bin, hatte ich gedacht, ich bastel eine Crew und ein Shuttle und bin dann damit durch. 

Da ich aber der Typ Hobbyist bin, der entweder direkt die Sachen bemalt, die er gebaut hat, oder die Projekte Jahrzehnte lang in der Ecke liegen hat, habe ich mich auch sofort daran gemacht, Farbe drauf zu bekommen. Nahezu zeitgleich fand die SPIEL’22 in Essen statt und neben einem wundervollen Wochenende mit ein paar der Megakartoffeln, habe ich die Heiligen Hallen in Essen mit dem dringlichen Wunsch verlassen, endlich mal wieder mehr zu zocken (Corona und so… ihr kennt das…). Praktischerweise war mein alter Weggefährte und Spiele-Partner „Der M“ mit auf der Messe und teilte anschließend den Wunsch mehr und regelmäßiger zu spielen. Nach einer kurzen Rückschau und der Erkenntnis, dass mit das Coolste, was wir im letzten Jahrzehnt gespielt haben, die „Thaw of the Lichlord“-Frostgrave Kampagne gewesen ist (1. Ja, wir haben die Kampagne zu Ende gespielt und 2. Wir haben noch zahlreiche andere Kampagnen gespielt, aber die Regeln und Anforderungen von Frostgrave und Stargrave entsprechen genau unserem Sweetspot), haben wir beschlossen, uns der „The Last Prospector“-Kampagne zu widmen. Sehr praktisch, wenn man gerade eine Crew für Stargrave fertig gepinselt hat.

Der Stand meiner Crew ist also nicht mehr der Anfang des Projekts, vielmehr haben die “Five Star Void Buccaneers“ schon den einen oder anderen Schusswechsel hinter sich gebracht und sind mittendrin den “Last Prospector” zu jagen. Beides habe ich in dem kleinen Lore-Part oben versucht einzubauen, ohne mich in endlosen Details zu verlieren.

Hier aber erst mal die Crew in ihrer Original-Zusammensetzung:

Der erste Maat war das Modell, das mir am Ende nicht gepasst hat. Die Idee einer Weltraumschnecke, die dem armen Typen in irgendeiner Kaschemme auf den Kopf gehüpft ist und ihn von dort aus gesteuert hat, hat einiges von dem ursprünglichen Cthulhu-Mythos Flair, den ich ursprünglich anvisiert habe. 

Mein Plan war, in der Crew Zwietracht zu säen, quasi zwei Gruppen, die zwar das gleiche Ziel verfolgen, aber die Gruppe um den ersten Maat sollte die andere, ahnungslose Gruppe nur benutzen. Da ich aber mit dem Modell nicht zufrieden war und der erste Maat in seinem ersten Einsatz direkt KO ging (er überlebte zwar den entsprechenden Wurf nach dem Spiel, aber für mich war er Geschichte), verwarf ich diese Idee. In Vorbereitung auf die Kampagnenspiele entdeckte Der M eine Weltraumschneckenmann-STL… mein zweiter Erster Maat war gefunden. Als dieser im nächsten Spiel auch wieder direkt das Zeitliche segnete (er wurde wahrlich von zwei Minenarbeitern mit ihren großen Hämmern zu Matsch gehauen… wieder überlebte er den entsprechenden Wurf nach dem Spiel… aber… naja… so cool war er jetzt auch nicht…), habe ich mir einen weiteren ersten Maat (bzw. Maatin) zugelegt. 

Ich habe zwar bisher nicht ein einziges Spiel “gewonnen” (da ich aber eh nur ein bedingt taktisches Geschick habe und Der M ein überragender Spieler ist, ist das für mich nichts neues), aber das macht bei Stargrave nicht so viel aus. Im Gegensatz zu anderen Kampagnensystemen, entsteht hier nicht so schnell eine spielentscheidende Diskrepanz ( I am looking at you, Mordheim…) und man kann mit etwas Glück immer ein paar Loot-Token mit aufs Schiff schleppen und nachher verscherbeln. So konnte ich tatsächlich genug Credits anhäufen um meine Crew ein wenig upzugraden. Normalerweise werden Crewmitglieder entlassen und durch andere, fähigere ersetzt. Das habe ich in dem Fall meines einen Trooper auch gemacht. Der wurde durch einen langbeinigen Alien aus dem Infinity Universum ersetzt, der jetzt als Sniper dient. In einem anderen Fall, ist aber etwas passiert, das mir eigentlich viel mehr liegt; ein Charakter hat sich weiterentwickelt. Das erste Stargrave Model, das ich gebaut habe, war mein Rekrut/RedShirt-Ameisenkopf. Und irgendwie hat der es mir angetan… dank genug Credits, müsste der aber nun meine Truppe verlassen und einem Medic Platz machen. Stattdessen habe ich mir aber überlegt, dass der Gute ein Training und eine Mobile-Feldchirurgie-Drohne (auch bekannt als Arzttasche) bekommen hat. Sollte der also in einem Spiel tatsächlich unwiederbringlich ausgeschaltet werden… lebt der Ameisenmann immer noch, nur ohne Tasche. Bis ich wieder genug Credits zusammen habe, um wieder aus ihm ein Medic zu machen. Da ich leider nur einen der Ameisenköpfe hatte (und es nicht abwarten konnte, bis Sebbo mir einen zweiten schicken konnte) musste ich mir den Kopf aus Greenstuff nachmodellieren… Jetzt ist er zwar etwas kopflastiger… aber er ist ja jetzt auch klüger.

Abschließen möchte ich mit einer kleinen Übersicht über meine momentane Crew:

Captain: Dr. Armitage , Psyoniker (Break Lock, Heal, Lift, Psionic Fire, Wall of Force)

Erste Maatin: XO231, Cyborg (Camouflage, Control Robot, Power Spike, Regeneration)

Soldiers: Hacker, Medic, Runner, Trooper

Specialists: Case cracker, Gunner, Pathfinder, Sniper

 

Beim nächsten Mal geht’s dann weiter mit einem kleinen Shuttle.

Bis dahin, 

Xalte ere gova da Cant!


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