Hobbytagebuch: Rogue Idol aus Styrodur

Moin!

Manche Ideen trägt man lange mit sich herum und es gibt keinen guten Grund, warum man sie immer weiter aufschiebt. Das dachte ich mir auch zwischen den Jahren und hab einfach losgelegt. Und siehe da – kurze Zeit später steht da ein Rogue Idol bzw. Götzenbild des Gork (oder Mork?) aus Styrodur auf dem Tisch.

Zu meiner aktiven Warhammer Fantasy Zeit in der 6. und 7. Edition, hatte ich so ziemlich alle Modelle für meine Ork&Goblin-Armee, die es gab. Von Forgeworld gab es da aber immer noch diesen großen Steingolem – ein plumper Haufen animierter Wackersteine in Orkgestalt. Dafür war ich, ehrlich gesagt, zum Einen immer zu geizig und zum Anderen war da auch immer schon die Idee, dass man das doch eigentlich selbst basteln könnte.

Also, eine kurze Internet-Recherche später, hatte ich neben den Bildern auch noch ungefähre Maße und eine passende Basegröße gefunden (150 x 100 mm). Danach ging es – mit der großen Restekiste bewaffnet – ans Schnitzen. Erwartet hier bitte keine dezidierte Anleitung, denn es ist im Grunde so simpel, wie es klingt: man schnitzt Styrodur passend zurecht, klebt es aneinander und bürstet sich zum Ziel!

Für große Bases nehme ich gerne diese Kunststoffplatten. Die gibt es in Baumärkten in der Bastelabteilung. Die Höhe passt, das Material ist leicht, fest und stabil (nicht flexibel) und lässt sich gut schneiden. Schräg das Messer ansetzen und die Bases passen gut zu z.B. denen von GW.

Ich habe verschiedene Reste genutzt – das Material für die Füße ist für die Füße. Es waren Reste einer 60×120 Dämmplatte mit Nut & Feder. Der Schaum war weicher als XPS von Styrodur oder Ursa und ließ sich entsprechend unsauberer schneiden. Die Größe habe ich grob am Vorbild abgeschätzt und einfach drauf los geschnitzt. Die Beine habe ich dann mit einem größeren Fels mit mehreren Zahnstochern und Nadeln verbunden damit der Leim Zeit hat zu trocknen. Für Heißkleber waren mir die Teile zu filigran.

Beim Steine-Schnitzen immer schön drauf achten, dass man organisch arbeitet. Schräge Schnitte sehen besser aus als zu geometrische Formen. Der ursprüngliche Klotz sollte hinterher nicht mehr erkennbar sein, es soll nach willkürlich gestapelten Steinen aussehen.

Ein entspannter Bastelabend ohne Stress und etwa drei bis vier Stunden später, war das Modell dann auch schon fertig und ich sehr zufrieden! Ein paar Feinheiten noch, dann konnte es an die Bemalung gehen.

In der Bitsbox hatte ich noch Teile von alten Ork-Schilden. Diese konnte man mit verschiedenen Symbolen bekleben und tatsächlich gab es seinerzeit pro Schild immer einen vollen Satz von drei (oder vier?) Symbolen. Im Nachhinein hätte ich sie lieber etwas ins Styrodur eingelassen und eine kleine Aussparung geschnitten, statt sie einfach nur aufzukleben.

Vor der Bemalung sollte man die Oberflächen noch bearbeiten. Eindrücken mit einem Stein, Linien und Kratzer mit dem Messer schnitzen, grob mit den Fingern kleine Stückchen rausknibbeln… die Grundkörper sollten der Vorlage entsprechend noch comichaft kantig sein, für ein realistischeres Aussehen, dass nicht wie Spielzeug wirkt, tragen dann die Feinheiten bei. Und das geht schneller als man denkt. Der Aufwand ist gering, lohnt sich aber enorm!

Für die Bemalung habe ich Künstler- und Abtönfarben aus dem Baumarkt und Basteldiscounter verwendet. Nach der ersten Bemalung war mir der Bürsteffekt zu stark und unnatürlich, weshalb ich mit einem mittleren Grau noch mal zu kontrastreiche Stellen nachgearbeitet habe. Grau alleine reicht allerdings noch nicht – stark verdünnte grüne und braune Washes (auch aus billigen Künstler-Acryl-Tuben mit Wasser selbst angerührt) bringen mehr Natürlichkeit.

Und da der Kerl ein richtiger Naturbursche ist, hab ich mit der Begrünung nicht gegeizt und mit viel Streu, Flock und Tufts gearbeitet.

Was am Ende schwierig einzuschätzen bleibt, ist die tatsächliche Größe des Modells im Maßstab. So grob gearbeitet, könnte das Götzenbild kleiner oder größer wirken, als es eigentlich sein soll. Als Unterstützung für den Betrachter gibts zur Deko noch ein paar erkennbare Bits: Ein paar Schädelchen und der plattgetretene Goblin aus der GW-Riesenbox helfen.

Und mit schwarzem Baserand zum Schluss (wahlweise auch grün) war das Götzenbild des Gork (oder Mork?) bzw. das Rogue Idol dann auch schon fertig.

Kosten? Gegen Null. Ein selbst geschnittenes Base, Styrodurreste, Zahnstocher, Leim und Begrünungsmaterial. Dazu ein paar Bits und Farben – nichts, was ich mir extra für diesen Quickie zugelegt hätte.

Zeit? Insgesamt etwa sechs bis acht Stunden. Der Bau des Grundkörpers hat etwa einen Bastelabend verschlungen. Dann mal ein bisschen Besanden hier, Grundfarben da, Washes dazu, Bürsten, Flocken… alles mit entsprechenden Trocknungszeiten.

Mein Fazit: ich bin sehr zufrieden! Im Nachklapp hätte ich ihm vielleicht etwas mehr Speck um die Hüften beschert und mit der Haltung des rechten Arms hätte ich noch was machen können. Mit dem Rest bin ich sehr zufrieden und das Schnitzen und Basteln hat sehr viel Spaß gemacht! Größte Bedenken hatte ich beim Kopf da ich mir da nicht sicher war, ob die Form dann auch als solche erkennbar sein wird. Aber das war ehrlich gesagt überhaupt kein Problem.

Traut euch, Versuch macht kluch! Wie gefällt euch das Götzenbild des Gork (oder Mork?) oder habt ihr neben Gelände auch schon einmal so eine Art Monster oder natürlichere Felsen aus Styrodur geschnitzt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert