No Minis, no cry – Ein Jahr Sabbat

Wichtig ist, welches Ziel du dir selbst damit gesetzt hast und ob du am Jahresende zurück schauen kannst und dir selber WAHRHEITSGEMÄSS sagen kannst „War alles richtig so“ – Sundancer

Das Jahr ist nun vorbei und genau vor diesen Fragen stehe ich nun: Wie viel habe ich geschafft? Bin ich nochmal schwach geworden? (Spoileralarm – Ja, bin ich. Doch dazu später mehr.) Habe ich Geld gespart? Und auch die Frage: Würde ich es wieder tun?

Was wurde fertig gestellt?

Noch einmal zur Auffrischung: Die Idee für das Sabbatjahr kam mir durch ein Video von Rene von Paintomancy, in welchem er ein solches Jahr angekündigt hatte. Ziel ist es, ein Jahr lang keine Miniaturen zu kaufen und stattdessen die vorhandenen Miniaturen zu bemalen.

Mit Hilfe von Notion hatte ich Anfang des Jahres notiert, welche Projekte ich insgesamt habe. Auch, welche davon aktuell laufen und welche fertiggestellt worden sind, konnte mit dem Tool erfasst werden. Dabei fällt mir direkt auf, dass ich von meinem eigenen Zeug weniger geschafft habe, als erhofft. Dafür habe ich aber auch zwei Auftragsarbeiten durchgeführt (85 Miniaturen und Geländestücke für Heroquest und drei Zwerge für ein anderes Brettspiel).

Bei mir selbst stand das Jahr hauptsächlich im Zeichen von Blood Bowl. So habe ich drei Teams (Elfen, Halblinge und Nurgle) fertig bemalen können und mein Goblin-Team hat auch einige fertige Spieler zu verzeichnen. Auch meine Puppetwar Miniaturen, welche ich bereits seit mindestens neun Jahren besitze, sind endlich bemalt worden. Das hat besonders meine Frau glücklich gemacht.

Im Brettspielbereich habe ich die komplette Nemesis-Box bemalt. Das war die ideale Gelegenheit um die Colorshift-Farben von Vallejo auszuprobieren. Auch sieben Talisman-Figuren, sowie zwei Karak-Figuren haben Farbe bekommen.

Insgesamt wurden so ca. 210 Figuren etwas bunter gestaltet. Das ist eine ordentliche Menge, wenn ich mein turbulentes Jahr bedenke.

Wurde wirklich nichts neu gekauft?

Das Jahr startete sehr gut, wenn auch schwierig. So gab es über das Jahr hinweg einige Versuchungen und Püppchen, welche ich bei der ersten Präsentation am liebsten gekauft hätte. Zum Beispiel die Mary Problems Figur von Corvus Belli, welche unter anderem auf der Spiel 2023 erhältlich war. Als ich die Render sah wollte ich das Modell unbedingt haben und es direkt auf meine Wunschliste gesetzt. Monate später sah ich dann eine Foto der physischen Miniatur und war irgendwo froh, dass ich meinem ersten Impuls nicht direkt nachgegeben habe.

Gleiches galt für für die Votann Mini Kâhl Vôht Grendok. Ich fand die Mini im Preview unglaublich gut und hätte auch direkt Einsatzgebiete dafür, jedoch hat sich auch das mittlerweile geändert und ich finde die Mini einfach nur überladen. Zum Jahresende hin hatte es mir die Legions Imperialis Starterbox angetan, doch auch da konnte ich stark bleiben.

Das waren die größten Versuchungen, denen ich widerstanden habe. Doch im Sommer habe ich mit meinen Jungs zusammen angefangen, Rumbleslam zu spielen. Die Kinder hatten soviel Spaß daran, dass jeder eigene Teams haben wollte. So haben wir für jedes Familienmitglied ein eigenes Team gekauft… auch für mich. Damit war das Ziel „Sabbatjahr“ eigentlich gescheitert auch wenn ich in meinem ersten Blog zum Sabbat erwähnt hatte, dass ich mir eine Ausnahme erlauben werde. Diese Ausnahme sollte aber eigentlich die Weihnachtsbox der Votann werden, da ich den Armeeaufbau schon sehr lange plane.

Ein echtes Dilemma: Mein Joker war aufgebraucht, der Reiz aber einfach zu groß. Somit fasste ich folgenden Entschluss: Ich versuche, die Weihnachtsbox nicht bei Games Workshop direkt zu kaufen und auch erst eine Stunde nach Veröffentlichung der Angebote danach zu suchen. Wie hoch wird die Wahrscheinlichkeit sein, dass ich noch eine Box bekomme? Nun ja, das geballte Stochastik-Wissen bringt einem nichts, wenn Fortuna andere Pläne hat. So sah sie für mich vor, dass ich die letzte Box bei einem Händler meines Vertrauens ergattern sollte.

Gescheitert, aber trotzdem glücklich!

Damit habe ich es letztendlich nicht geschafft, ein komplettes und sauberes Sabbatjahr hinzulegen. Das macht aber nichts. Wie anfangs schon im Zitat von Sundancer aufgegriffen, muss ich jetzt, in der ersten Januarwoche 2024, sagen können, dass ich alles richtig gemacht habe.

Und dies habe ich meiner Meinung auch. Den insgesamt 21 gekauften stehen die 210 bemalten Miniaturen gegenüber. Das ist ein sehr guter Wert, da ich für jede gekaufte Mini zehn andere bemalt habe. Somit hat mein Pile of Shame merklich abgenommen und ich bin stolz auf das Geleistete. Auch, dass ich so einigen Impulseinkäufen widerstanden habe. Alleine schon, dass ich bei der „Defenders of the Ancestors“-Box (irgendwie habe ich dabei das „Defenders of the Earth„-Theme im Kopf) eine Stunde gewartet habe, bevor ich den Versuch unternommen habe sie zu kaufen erfüllt mich mit einem gewissen Stolz. Vor einem Jahr noch hätte ich direkt versucht, die Schachtel zum Release um 11 Uhr zu kaufen und ewig in der Warteschlange gezappelt.

Würde ich es wieder machen? – Nein, da ich diesen selbst auferlegten Druck nicht mehr spüren möchte.

Habe ich etwas daraus gelernt? – Definitiv, ich überlege nun immer dreimal, vielleicht sogar ein viertes Mal, ob ich einen Kauf tätigen „muss“ oder möchte. Für mich war es somit ein sehr erfolgreiches Sabbatjahr, in welchem ich sehr viel über mich und meine Kaufgewohnheiten gelernt habe.

Wie lief das Jahr bei euch? Habt ihr eure Ziele alle erreicht? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

 

Euer Steven

 

 

2 Comments on “No Minis, no cry – Ein Jahr Sabbat”

  1. In meinen Augen hört sich das wie ein voller Erfolg an! (Jaja, „Hört mal, ich riech was“) Und es ist eine beachtliche Leistung, dass sich was getan hat.

    Die Inspirationswelle hat mich jetzt auch gepackt und ich lege dieses Jahr ein „Performance-Jahr“ ein. 2023 war definitiv ein „Investment-Jahr“, vor allem habe ich zum Ende hin bei Rapture die Engel und die Atlanter komplettiert und die Add-Ons gekauft. Zum Glück sind das tatsächlich relativ wenige Figuren. Aber ich habe beschlossen die Herzensprojekte erst einmal fertig zu bekommen und neue Spiele/Regeln in erster Linie mit dem zu beginnen, das ich habe.

    Danke für diese Zusammenfassung und die doch erfreulichen Ergebnisse.
    Wie in allen Bereichen muss man erst von einem Extrem ins gegenteilige Extrem verfallen, bis man dann seinen Mittelweg findet. Das werde ich jetzt auch einmal probieren.
    Bisher ist das „Performance-Jahr“ gut verlaufen X-D

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