Louies Lustiges Lamentieren: Die Karten des Februars

Ich bin ja bei Magabotato für ein paar Dinge berüchtigt:

  •  spitze, analytische Kommentare
  • Längliche Blogbeiträge
  • Eine Tendenz über mein Hobby zu lamentieren
  • Ein unsägliche Tendenz dämliche Alliterationen zu bilden.

…also eigentlich sollte diese Serie wohl besser  „Louies längliches Lamentieren“ heißen, meine Mitredakteure fand aber diesen Titel … lustiger …
Außerdem ist Stevens Sabatjahr zu Ende, und irgendwer muss ja weiterhin zu euer Unterhaltung sein Hobby durchleuchten. Willkommen bei dieser Serie!

Aber ja, ich habe ja im Jahresrückblick angekündigt das ich mein Hobby systematisieren und organisieren will, in dem ich ein paar Methoden aus dem Projektmanagment, Moderations- oder Kreativtechniken anwende. Und berichten wie und ob das Ganze funktioniert oder etwas verbessert
Aber ein erster Schritt ist dabei Dokumentation

Das Püppchen-Notzizbuch

Und diese funktioniert bei mir ganz analog über mein Notizbuch. Das ist kein Tagebuch, da ist strikt führen muss, sondern die Sammlung meiner Gedanken, Skizzen und Ideen. Ich komme auch aus einem Umfeld, in dem man eigentlich immer sein Laborbuch mit sich herum schleppte, in das nicht nur Versuchsdaten (die sowieso in der digitalen Datenbank landen), sondern auch wesentliche Notizen kamen, Und hier ist für mich schon die Form der Lineatur wichtig.

Keine Linien, kein Karo um mich nicht zu sehr einzuschränken; aber auch kein Blanko, das mich im Raum alleine lässt.
Dieses Kreuzraster ist für mich ideal, weil es mir erlaubt skalentreue Skizzen, Listen und auch einfach Visualisierungen ins Reine zu zeichnen. Und vor allem: es ist analog, ich muss es nicht am Rechner führen, wo ich sowieso zu viel Zeit beruflich verbringe. Ich muss hier handschriftlich arbeiten, hier kann ich es ins Unreine schreiben, alles was weiter gelistet oder systematisiert werden muss, erfolgt dann in strukturierten Medien. Hier kann sich alles finden, von Grobplanungen, Designskizzen, Farbrezepten bis hin zu Einkaufslisten oder Mannschaftsaufstellungen. Hauptsache es ist niederschwellig und ich will es mir nicht merken müssen oder muss es mir mal vor Augen führen. Denn allzu häufig habe ich den Gedanken: „Das muss du mal durchrechnen…“ – nur um festzustellen, dass ich es schon getan habe. Außerdem blättere ich gerne durch Bücher.

Inventur und Priorisierung

Der zweite Schritt ist mir überhaupt klar zu werden, welche Systeme ich denn überhaupt besitze und spiele und welche ich in 2024 alle überhaupt spielen oder für sie basteln will.
Der erste Schritt war eine kurze Inventur der Regelwerke und eine offene Liste. Tatsächlich fielen mit beim Niederschreiben dann noch ein paar Lücken auf. Und sogar beim schreiben dieses Blog fiel mir auch, dass ich trotzdem noch ein paar vorhandene Regelwerke habe. Da ich aber nicht an diese Denke, werde ich mit diesen also auch kaum etwas machen wollen. Erster Methodischer Filter erfüllt!

Listen sind toll zum Sammeln und Check, aber mies zum Priorisieren oder sortieren. Also ab in die Kartenabfrage. Eine Karte pro System, mit einer kleinen Notiz, ob ich schon Modelle dafür habe, ob diese Spielbereit sind und wie viele Spielbereite Truppen/Mannschaften/Armeen ich da habe. Da ging noch besser mit einer Tabelle, aber ich hatte da einen Hintergedanken.

So, diese Karten sortierte ich dann in die drei Kategorien: „Habe ich voll Bock drauf“, „Kann man mal machen“ und „keinen Bock/Energie“ In den Kategorien machte ich dann eine grobe Rangfolge und erlebte Überraschungen. Quasi alle meine (nicht wenigen)  Joseph McCullough, SciFi und GW-Systeme waren in die dritte gekommen, unabhängig ob ich hier spielbereit wäre oder offene Baustellen hätte.

In der Mittelkategorie fanden sich dann Systeme wie Rapture, AEC2090, diverse Saga-Epochen und OnePageRules GrimdarkFuture, die wieder rum Synergien zu WH40k und Lions Rampant hätten.
Warum also mal nicht Lions Rampant mit meinen Sagamodellen spielen? Oder als  virtuelle  Fingerübung  gucken was sich mit meinen FantasyMiniaturen in Dragon Rampant bauen liese

Auf der anderen Seite landeten in der Topkategorie Summoners, Freebooters (das ich 2023 stark vernachlässig hatte), BlackOps (das Synergien mit AEC2090 haben könnte) und Xenos Rampant (das ich schon mit OPR verglichen hatte). In vielen dieser Systeme habe ich aber auch noch offene Projekte, aber schon Modelle. Mal sehen was da rauskommt, ein paar Synergien meiner Priorisierungen oder die Deutlichkeit in der Clusterung von Systemen die mich aktuell nicht inspirieren, haben mich schon überrascht. Manche muss man auch mit einem Körnchen Salz nehmen, da ich mich vor allem mit Xenos Rampant und OPR „beschäftigen“ , also testen und beim planen rumspinnen will, was nicht heißt, dass ich plane hier eine  Armee aufzubauen.

Wirklich überraschend war vor allem Dingen zu sehen, wie wenig Aufwand ich in Systemen wie Summoners hätte, wirklich spielbereit zu sein oder umgekehrt, dass ich endlich Mal meine Mittelalter/Fantasy-Ritter-Modelle für Historisches Sage wegräumen sollte, wenn ich sowie lieber an meinen Fantasy-Zwergen arbeiten sollte/will.

Die Tendenz bestätigte sich sogar, da ich die Kartenabfrage zwei Mal machen musste, wegen methodischer Mängel (..fehlende Bilder und vergessene Systeme…) Also geht es wirklich nicht nur um eine Tages oder Monatsstimmung. Vor allem bei Systemen (wie Beyond the GAtes of Antares oder DropZone/FleetCommander), die ich total vergessen hatte.
Auch war es interessant zu sehen, das die meisten meiner „Prio1“-System im Fantasy-Genre liegen und da auch nur wenig Systeme, auf die ich gerade keinen Bock habe. Sci-Fi kam nicht so gut weg, hier wagen eher ein ja „möglicherweise“ Systeme zu finden, ebenso die pseudo-historischen /realistischen Systeme, bei denen es zwar wenig „Nay“ aber auch kaum „Yay!“ gab.

Das gibt mir zumindest auch ein paar klarere Ziele, was für Gelände ich in diesem Jahr bauen könnte oder möchte.

Natürlich gibt es hier noch einiges weitere Dinge die ich getan habe, aber das erfahrt ihr im März und damit nach der Tactica, die ja immer wieder meine Hobbymotivation durcheinander bringt.

Möchtet ihr die ein oder andere Methode noch Mal genau aufgeschlüsselt haben? Wie systematisiert ihr eurer Hobby? Setzt ihr Prioritäten oder folgt ihr einfach dem Hobbyschmettering und dem Ruf euerer Bubble?

Dann freue ich mich auf eure Kommentare! Ich bereite mich schon mal auf meinen Tacticaeinkauf für das Turnier an meinem Geburtstag vor 🙂

Über Christian

Christian begann als Gastautor und bissiger Kommentator, wurde dann Redakteur im Blog und gehört inzwischen zu den "Großen Alten" Trotzdem ist es immer noch für sein zu schnelles Reden bekannt und für seine Klugkoterei berüchtigt. Obwohl er kein Historischer Wargamer ist, ist er einer der "HistoSpacken" der Redaktion. Sein Fokus im Hobby liegt auf Freebooter's Fate, Summoners, Geländebau (aktuell gerade 1:1 Maßstab) und Hobbyphilosophischem. Ganz allgemein spielt er lieber Skirmischer als Rank&File-Massensysteme

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4 Comments on “Louies Lustiges Lamentieren: Die Karten des Februars”

  1. Ja wow, das ist mal ein richtig guter Kick-Off in das Hobbyjahr.
    Um eine geordnete Übersicht zu bekommen, was man denn plant, ist das auch richtig schön.
    Ich finde es gut und richtig, dass man sich regelmäßig einen Überblick verschafft, was man hat und was man möchte. In Sammelhobbies ist nichts schlimmer, als das Vergessen „Ach ja, das habe ich ja auch noch, aber schon seit Jahren nicht mehr gesehen/angefasst/beachtet“. Je mehr man sich mit seinen Sammlungen beschäftigt, desto aktiver bleibt es im Gedächtnis, desto mehr kann man besagte Synergien bilden und vor allem Mehrfachnutzungen herausarbeiten.

    Ich persönlich arbeite mit „Themenlisten“ in drei Kategorien: Top, Notiz und LowPrio.
    Top sind die Punkte und Themen, die mir wichtig sind, an denen ich zügig arbeiten möchte und als erstes fertigbekommen möchte. Notiz ist, was irgendwann einmal danach angegangen wird. LowPrio ist eher eine losere Sammlung von Punkten, die in den Bereich „Wenn irgendwann mal Zeit für ein Wunschkonzert ist“ fallen.

    Um nicht zu vergessen, sammle ich tatsächlich.
    Relativ regelmäßig wird alles durchgegangen nach oben und unten oder aus der einen in die andere Liste geschoben.
    Und ja, es gibt eine „ZuTun“-Rangfolge in der ich festhalte, was ich konkret als nächstes erledigen möchte.

    Grüße
    Der Andi H.

    1. Für den Kickoff hätte ich noch Mitarbeiter und Stakeholder zusammen bringen müssen 😉

      Du sprichst schon vieles an, das ich noch ansprechen will.
      Im Prinzip lief ja das Ergebnis meiner Kartentechnik auch auf eine Liste hinaus.

  2. Ich habe meinen kompletten Bestand an Figuren, Gelände, Regelwerken, usw. übersichtlich in meinem Hobbyzimmer gelagert. Alles gut zu sehen entweder in meinem Schrank sauber in Regalfächern oder im Kallax in beschrifteten Boxen. So habe ich eigentlich immer einen guten Überblick was ich fertig habe und was noch zu basteln oder zu bemalen ist.

    Was dann wirklich auf den Maltisch kommt entscheidet bei mir mein Schmetterling. Ich habe eigentlich immer mehrere Projekte gleichzeitig laufen und wechsele ständig hin und her. Den einen Tag wird dann eine Moonstone Figur angefangen um am nächsten Tag wieder Warlord epic zu bemalen oder die nächste Blitz Bowl Truppe.
    Natürlich hat da auch mein Umfeld einen gewissen Einfluss. Die Sachen die auch auf den Spieltisch kommen sind natürlich interessanter.
    Was dann gespielt wird entscheide ich auch oft recht spontan. Da die meisten Sachen in wenigen Minuten eingepackt sind bin ich da auch schön flexibel.

    1. Mit meinem Schmetterling habe ich einfache keine Gute Erfahrungen gemacht. Das führte dazu, dass ich am Ende gar nichts mehr machte. Dazu mehr im März 😉

      Was aber wirklich hilft: das ganze Zeug vor Augen haben; durch die Lebenssituation packe ich halt viel weg.

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