Moin!
Zugegeben, es handelt sich bei der heutigen Vorstellung nicht um ein Brettspiel, sondern eher um ein Kartenspiel mit Tableaus. Aber das Spiel ist einfach zu gut, als dass ich es euch nicht vorstellen könnte.
Meine erste Begegnung mit dem Spiel war bei einem Spieleabend mit einem unserer Nachbarn. Der erzählte erst von dem Spiel und sprintete dann kurz nach oben, um den Karton mit den Spielkarten zu holen.
Der Aufbau
Die Spielregeln waren schnell erklärt. Man wählt einen Charakter einer bestimmten Farbe – es gibt Blau, Lila, Rot, Gelb und Grün. Jede Farbe steht für zwei wählbare Charaktere mit eigenen Fähigkeiten:
- Blau (Zauberin: Hindernisse überwinden & Magier: Zeit anhalten)
- Lila (Ninja: Hindernisse überwinden & Dieb: ziehe 5 Karten)
- Rot (Barbar: besiege Monster & Gladiator: besiege Person)
- Gelb (Paladin: besiege Monster & Walküre: jeder andere Spieler zieht zwei Karten)
- Grün (Jägerin: ein Spieler zieht vier Karten & Waldläufer: besiege Person)
Nachdem sich jeder für einen Charakter entschieden hat (aufgrund der Fähigkeiten ist ein gegenseitiges Absprechen untereinander sehr ratsam), bekommt jeder Spieler jeweils 40 Heldenkarten für sein Heldentableau, welche vorher gut durchgemischt werden.
Jeder ordentliche Dungeon besitzt einen Endboss, welcher euch schlussendlich gegenübersteht. Unser erster Boss war der gefürchtete Baby-Barbar, welcher, wie die vier anderen Bosse, ebenfalls mit einem eigenen Boss-Tableau aufwarten. Auf der Rückseite lässt sich entnehmen, wie viele Dungeon- und Quest-Karten in das Dungeondeck gemischt werden. Das hilft beim Balancing des Spiels und sorgt dafür, dass das Spiel bei mehreren Spielern nicht zu leicht wird. Außerdem hat man die Möglichkeit zwischen drei Schwierigkeitsgraden zu wählen:
- Lehrling
- Held
- Dungeon-Master
Wir spielten die erste Runde auf Lehrling. Einfach um erstmal ein Gefühl für das Spiel und den Zeitfaktor zu bekommen. Dazu haben wir schnell 14 Dungeon-Karten und 8 Quest-Karten gemischt und auf das Bosstableau gelegt. Damit waren die Vorbereitungen auch schon abgeschlossen. Zumindest fast. 5-Minute-Dungeon kommt nämlich mit einer Timer App daher, bei welcher ihr euch aus vier unterschieden Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch und Chinesisch… glaube ich) euren Favoriten auswählen könnt. Außerdem könnt ihr auch unterschiedliche Sprecher auswählen. Mein Liebling ist der bayrische Sprecher oder die italienische Version. Super witzig!
Der Spielablauf
Je nach Spieleranzahl zieht ihr dann eure Start-Hand mit drei bis fünf Karten. In unserem Fall also drei Karten. Wenn alle soweit sind wird der Timer gestartetet und zeitgleich die erste Karte vom Boss-Tableau umgedreht. Das Spiel beginnt! Wir haben nun 5 Minuten Zeit, um uns durch den Dungeon zu kämpfen. Dabei stellten sich unzählige Monster, Personen oder Hindernisse in den Weg.
Auf den Karten der Gegner kann man ablesen, welche Ressourcen für einen Sieg über eben jenen Gegner benötigt werden und welche Art von Gegner euch gegenüber steht. Die Karten könnt ihr auf drei unterschiedliche Arten “besiegen”:
- Wir spielen die Heldenkarten auf unserer Hand zusammen gegen den Gegner aus. Dabei gibt es unterschiedliche Ressourcen, welche gespielt werden können. Grüne Pfeile, rotes Schwert, gelbes Schild, blaue Schriftrolle oder lila Sprung. Werft ihr dem Gegner die benötigten Ressourcen entgegen, gilt er als besiegt und wird zusammen mit den Heldenkarten zur Seite gewischt, bevor die nächste Karte vom Boss-Tableau gezogen werden darf.
- Neben den Heldenkarten gibt es noch Aktionskarten, welche euch helfen, etwas leichter durch den Dungeon zu kommen. So könnt ihr Karten ziehen, die direkt ein Monster oder eine Person besiegen oder euch ein Hindernis sofort überwinden lassen. Neben diesen Kampfaktionskarten gibt es auch noch solche, mit denen weitere Karten auf die Hand von bestimmten Spielern genommen werden dürfen. Sehr nützlich, falls ihr mal hängt und euch eine bestimmte Farbe fehlt. Auch die Aktionskarten werden, wie die Heldenkarten auch, auf den Gegner geschmissen und gemeinsam mit ihm weggewischt.
- Wenn nichts mehr geht, kommen eure Spezialfähigkeiten zum Einsatz. Die Fähigkeit eures Helden-Tableaus lässt euch für die Ablage von drei Karten die Fähigkeit, welche auf dem Tableau steht, ausführen (siehe weiter oben). Anders als bei den beiden vorigen Varianten werden die Karten hier auf den eigenen Ablagestapel gelegt. Dies hat den Vorteil, dass durch das Spielen von bestimmten Karten diese wieder vom Ablagestapel genommen werden können.
So werden nach und nach die einzelnen Räume des Dungeon durchsucht bis im letzten Raum der Dungeon-Boss wartet. Neben den Dungeon-Karten gibt es, wie bereits erwähnt, Quest-Karten. Diese können Minibosse oder Ereignisse (z.B. jeder Spieler legt seine Hand auf den Ablagestapel) beinhalten, welche abgehandelt werden müssen.
Ende des Spiels
Eine Runde kann auf zwei Arten enden:
- Sieg: Der Dungeon-Boss wird vor Ablauf des 5-Minuten-Timers zur Strecke gebracht. Nach einem Siegesschluck geht es sofort auf zum nächsten Boss!
- Niederlage:
- Die Zeit läuft ab
- niemand hat Handkarten zur Verfügung
- Es ist nicht mehr möglich, die geforderten Heldenkarten, die benötigte Heldenfähigkeiten oder Aktionskarten zu spielen
In diesem Fall geht alles wieder zurück auf Anfang und ihr beginnt wieder mit dem ersten Dungeon vom Baby-Barbar.
Fazit
5-Minute-Dungeon ist ein sehr schnelles, kurzweiliges Kartenspiel, das gerade in einer großen Runde für ein herrliches Durcheinander sorgt, weil die Karten nur so durch die Gegend fliegen. Leider leiden die Karten mit der Zeit unter diesen Strapazen und tragen entsprechend Beschädigungen davon. Nichtsdestotrotz kann ich das Spiel jedem nur wärmstens empfehlen. Auch zusammen mit Kindern ist das Spiel auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad gut zu spielen, wobei sich unser 7-jähriger noch etwas schwer tut und dadurch mehr Bedenkzeit benötigt. Für Kinder ab acht oder neun Jahren sollte das Koordinationsspiel aber kein größeres Problem darstellen.
5-Minute-Dungeon hat sich jedenfalls in unserer Familie und auch beim Spiel mit Freunden fest etabliert. Wie gefällt euch das Spiel? Habt ihr es bereits gespielt und den Dungeon-Lord im Dungeon-Master Modus besiegt? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.
Euer Steven
Uh das ist ein klasse Spiel, das haben wir auch schon mehrfach gespielt. Allerdings ist mein Lieblingssprecher in der (komplett optionalen!) App der Englische. Denn das ist der Sprecher aus DUNGEON KEEPER und War For The Overworld. Wer also diese Spiele liebt, wird den Kommentator vergöttern!
Großer Spaß für kleines Geld und eben die ganze Famile.
Wo bleibt denn der Spaß, wenn die App optional ist? 😉
Ist das echt der Sprecher aus Dungeon Keeper? ist mir nicht aufgefallen aber sehr gut zu wissen. Oh man, jetzt hab ich es wieder installiert, um mein Gedächtnis wieder aufzufrischen.
Danke dafür :-*
Jup, großartig kurzweiliges Chaos. Auch ein klasse Absacker wenn man vorher was großes auf dem Tisch hatte.
In diesem Zuge kann man auch das Spiel Dungeon Lords mal erwähnen. Ist quasi Dungeon Keeper auf dem Spielbrett.
Uh, da ist doch etwas direkt in meinen Warenkorb gewandert =)
Das Spiel wurde auf dem Redaktiontreffen getestet und für SEHR GUT befunden.
Volle Empfehlung!
Vielleicht kommt da ja auch mal eine Bretthart-Folge dazu!?
Würde ich mir keine Hoffnungen machen, bisher haben wir selten Ein SPiel sowohl im Blog, als auch im Podcast besprochen.
Ist der Hinweis das sich die Karten durch spielen abnutzen ein Wink mit dem Zaunpfahl das man Sleeves benutzen soll? Oder sind dann die Karten zu rutschig und es wird noch chaotischer?
Also ich hatte auch überlegt Sleeves zu nutzen, aber mich aber aufgrund der Menge und dem Passfaktor in der Box dagegen entschieden. Vom Slidfaktor her würde ich sagen, würde sich das nicht viel nehmen.